Gemeinderat WindeckEinbahnstraßen sollen für Radfahrer freigegeben werden

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Sechtem_Schild

In Bornheim-Sechtem für Radler schon möglich: Die Einbahnstraße entgegen der Fahrtrichtung benutzen.

Windeck – Was in mittleren und größeren Städten schon Routine geworden ist, soll nun auch an der Oberen Sieg Einzug halten: das Befahren von Einbahnstraßen entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrichtung. Entsprechende Versuchsstraßen hat der Gemeinderat einstimmig vorgeschlagen. Endgültig entscheiden muss der Rhein-Sieg-Kreis. Angeregt worden war das Thema vom Jamaika-Bündnis aus CDU, Grünen und FDP – natürlich ausschließlich für Radfahrer. Autofahrer müssen sich nach wie vor an die vorgeschriebene Fahrtrichtung halten.

Nachdem die Politiker ihren Antrag Anfang Oktober noch recht allgemein eingereicht hatten, hatten sich Dieter Zerbin und Johannes Zimmermann von der Ortsgruppe Obere Sieg, Eitorf und Windeck des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) auf ihre Räder geschwungen, um die Einbahnstraßen zu inspizieren.

In Versuchsstraßen gilt Tempo 30

Dem Haupt- und Finanzausschuss stellten sie fünf Straßen vor, die sich ihrer Meinung nach für einen Test eigneten: in Dattenfeld den Krankenhausweg, die Windecker Straße, Am Burgtor und Im Ünken; in Schladern die Burg-Windeck-Sraße und den Falkenweg. In allen genannten Straßen gelte bereits Tempo 30, erklärte Zerbin.

Das sei sinnvoll, um die Autofahrer an die neue Situation mit entgegenkommenden Radlern zu gewöhnen. Der Geschwindigkeitsunterschied zwischen Autos und Radfahrern sei „vergleichsweise gering und damit weniger konfliktträchtig“, argumentiert der ADFC in seiner Stellungnahme.

Radfahrende suchten sich ähnlich wie Fußgänger die kürzesten Wege zum Ziel, erläuterte Dieter Zerbin. Er selbst ignoriere seit 20 Jahren die Einbahnregelung am Dattenfelder Altenheim, um schneller zum Ziel zu kommen. Weil Radfahrer „flexible, wendige und wenig Platz beanspruchende Verkehrsteilnehmer sind, ist das in der Regel auch unproblematisch“, sagte er. Die vorhandenen Einbahnregelungen seien zudem nicht wegen der Radfahrenden, sondern autobasiert eingerichtet worden.

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Dirk Bube von der SPD begrüßte den Vorstoß des Jamaika-Bündnisses und des ADFC. Allerdings fehlte ihm die Bahnunterführung von Windeck-Gansau in Richtung Imhausen. Dort steht in Imhausen zwar das rot-weiße Verbotsschild. Gleichzeitig ist aber der Radweg entgegen der Fahrtrichtung ausgewiesen.

Diese Stelle habe der ADFC bereits Polizei und Kreisverwaltung als gefährlich gemeldet, berichtete Zerbin. Für Radfahrer und Autos sei der Tunnel unter der Siegtalstrecke hindurch ziemlich eng, erst recht im Gegenverkehr. Wie dieses Problem gelöst werde, sei offen. Da seien Polizei und Kreis am Zug.

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