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Unzufrieden mit den RadwegenKommunalpolitiker fuhren mit auf einer Tour des ADFC

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Uneben und steinig - keine optimalen Voraussetzungen für Radfahrer.

Troisdorf/Lohmar – Es gab groben Schotter, auf dem das Anfahren schwer fiel, an anderer Stelle lockeren Kies, zwischendurch einen kurzen Abschnitt Asphalt und über ein längeres Stück eine ziemlich holprige wassergebundene Decke. Nur Pfützen gab es an diesem heißen Augusttag nicht, dafür aber reichlich Staub. „Wir haben Glück mit dem Wetter. Der Weg ist tatsächlich mal befahrbar“, sagte Julia Oberdörster. Das sehe im Winter anders aus, betonte ihr Mitstreiter Martin Heringer. „Der Weg ist dann matschig und rutschig und voller Pfützen und Rinnsale.“

Alternative für Pendler

Um auf den Zustand der Radwege aufmerksam zu machen, die Troisdorf, Siegburg und Lohmar verbinden, hatten die drei Ortsgruppen des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) am Samstag Kommunalpolitiker zu einer Radtour eingeladen, die links und rechts der Agger entlangführte, darunter ein Stück auf der geplanten Radpendlerroute nach Bonn. Unter den Teilnehmern waren unter anderem zwei Bürgermeisterkandidaten aus Lohmar, Claudia Wieja (Grüne) und Tim Salgert (CDU), sowie ihr Troisdorfer Pendant Markus Hüsges (Grüne).

Bei Gesprächen unter Radlern in der Region seien immer wieder die Strecken Thema, die eine Stadt mit der anderen verbinden, berichtete Julia Oberdörster von der ADFC-Ortsgruppe Lohmar. Sie seien sowohl für Alltagsradler auf dem Weg zur Arbeit oder zur Schule als auch für Freizeitradler wichtig. Aber gerade zwischen Troisdorf und Lohmar gebe es „keine vernünftige Radwegeverbindung“, die „ganzjährig befahrbar“ sei, klagte Martin Heringer von derselben Ortsgruppe .

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Dass es schon unter 25 Radfahrern drei verschiedene Auffassungen gebe, hob Alexander Bermann, CDU-Ratsmitglied in Siegburg, hervor, als die Gruppe zwischen der alten Fähre und dem Aggerstadion anhielt, und damit im Naturschutzgebiet Wahner Heide. Während es ADFC-Mann Martin Heringer dort als „schleierhaft“ bezeichnete, warum es nicht gelinge, auf dem Radweg Feinsplitt aufzubringen, gab Angelika Blauen, Grünen-Ratsmitglied aus Troisdorf, zu bedenken, dass es sich nicht um einen Radschnellweg handele, sondern dass Freizeitradler mit „Zeit und Muße“ den idyllischen Weg nutzten. Bermann forderte ein Mobilitätskonzept, in dem man sich interkommunal Gedanken machen müsse, wie man den knappen Verkehrsraum künftig aufteile.

Das allerdings würde dem Lohmarer Horst Becker (Grüne), der im September wieder für den Kreistag kandidiert, viel zu lange dauern, was den Radweg zwischen Troisdorf und Lohmar an der Agger angehe. Der sei in letzten 40 Jahren nicht vernünftig unterhalten worden. „Diesen Weg müssen wir gesondert in Ordnung bringen.“

Nach seinen Angaben hat der Lohmarer Verkehrsausschuss auf Antrag der Grünen die Bitte beschlossen, dass der Rhein-Sieg-Kreis zu dem Thema einen Runden Tisch einberuft, an dem der Kreis, Troisdorf und Lohmar, Forstleute, der Bund als Eigentümer und der ADFC zusammenkommen sollen. Becker: „Der Agger-Sülz-Radweg muss auch nach Regen befahrbar sein.“

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