FC-Star beim BVB angebotenDarum ergibt ein Modeste-Wechsel nach Dortmund wenig Sinn

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Wohin führt sein Weg? Anthony Modeste am Dienstag im Training des 1. FC Köln

Köln – Anthony Modeste kokettierte unlängst wieder einmal mit seinem Abschied vom 1. FC Köln. Auch mit 34 Jahren hat der Franzose nichts von seiner Torgefahr eingebüßt, das bewies er eindrucksvoll in der vergangenen Saison. Doch in Köln fühlt er sich offenbar nicht mehr richtig wertgeschätzt. Borussia Dortmund sondiert wiederum den Markt nach einem Mittelstürmer für den an einem Hodentumor erkrankten Neuzugang Sébastian Haller und hat die finanziellen Möglichkeiten. Bei dieser Konstellation ist es nicht überraschend, dass Modeste fast reflexartig mit dem BVB in Verbindung gebracht wird.

Wie die „Sport-Bild“ jetzt berichtet, wurde der Kölner Top-Torjäger auch beim Vizemeister angeboten. Wie es heißt, könne der Franzose den FC für eine Ablöse von unter drei Millionen Euro verlassen und wolle weiterhin sein Kölner Salär in Höhe von rund 3,6 Millionen Euro erhalten.

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Im Trainingslager hatte Modeste nicht zum ersten Mal offen über einen Abschied vom FC gesprochen. Sein Vertrag in Köln läuft im kommenden Sommer aus, der zum Sparen gezwungene Klub ist derzeit nicht in der Lage, dem Angreifer einen neuen Kontrakt anzubieten. Die andere Frage ist, ob die Kölner dies überhaupt ernsthaft anstreben. Denn der Top-Verdiener wird im kommenden Sommer bereits 35.

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„Ich hoffe, mein Berater ist aktiv. Wenn ich 20 Tore schieße und er nicht aktiv ist, muss ich mir Gedanken machen“, hatte Modeste im Trainingslager in Donaueschingen erklärt. Und sein Berater war offenbar aktiv. Patrick Mendy, mit dem Modeste bereits seit vielen Jahren zusammenarbeitet, hat beim BVB vorgefühlt und ausgelotet, ob ein Wechsel im Bereich des Möglichen liegt.

BVB zögert noch

Doch nach Informationen dieser Zeitung ist das Dortmunder Interesse nicht sonderlich groß. Der Verein wird auf jeden Fall die finalen medizinischen Untersuchungen bei Haller abwarten, ehe eine Entscheidung darüber getroffen wird, ob und wie die Borussia auf einen möglicherweise längeren Ausfall seines Mittelstürmers reagiert. Und vor allem soll Borussia ohnehin keinen Kauf, sondern ein Leihgeschäft anstreben, da der BVB natürlich auf eine relativ schnelle Genesung von Haller hofft.

Der BVB müsste den nur noch ein Jahr in Köln unter Vertrag stehenden Modeste aber schon kaufen. Und wenn die Dortmunder ohnehin grundsätzlich lieber eine Leihe favorisieren, dann würde Modeste auch nicht den erhofften Rentvertrag erhalten, den ihm beispielsweise im vergangenen Winter der saudi-arabische Klub al-Hilal offeriert hatte. Der bot seinerzeit auch mehr Ablöse als die kolporierten unter drei Millionen Euro, die der BVB angeblich bereit zu zahlen ist. Der FC hätte bei einem Wechsel zwar Modestes Gehalt eingespart, doch er stünde zudem urplötzlich ohne seinen mit Abstand besten Torjäger da.

Kölns Lizenzspielleiter Thomas Kessler erklärte jüngst, dass dem FC keine Anfrage für Modeste vorläge: „Ich glaube, sowohl Hasan Salihamidžić als auch Sebastian Kehl haben meine Nummer oder die von Christian Keller. Also wenn sie Interesse haben, sollen sie sich melden. Aber bisher gibt’s da nichts.“ Der Klub habe mit Modeste vereinbart, dass man gemeinsam die Situation bewerte, sollte ein Angebot eintreffen. Grundsätzlich sind die Kölner Verantwortlichen also gesprächsbereit, doch vorerst bleiben sie gelassen.

Anfang der Woche machte das Gerücht die Runde, dass der BVB vielmehr Interesse am 29-jährigen Argentinier Mauro Icardi habe, der bei Paris St.-Germain kaum noch Einsatzzeiten erhält. Auch der Ex-Leverkusener Arkadiusz Milik (28) von Olympique Marseille soll auf der Dortmunder Liste stehen.

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