Vor 17.610 Zuschauern in der Lanxess-Arena gelingt dem KEC nach einem schwierigen Start ein 4:3 gegen den ERC Ingolstadt.
EishockeyKölner Haie siegen nach starkem Schlussspurt

Der Puck ist im Tor und Kölns Nate Schnarr jubelt.
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Mit dem ERC Ingolstadt setzten sich die Kölner Haie schon im Frühjahr im Playoff-Halbfinale erfolgreich auseinander. In sechs Spielen warfen sie den Rivalen aus Oberbayern damals aus dem Wettbewerb. Am Freitagabend trafen sich die beiden Teams zum ersten Mal in der DEL-Saison 2025/26 – und wieder jubelte am Ende der KEC.
Vor 17.610 Zuschauern in der Lanxess-Arena bezwangen die Haie den ERC dank einer Leistungssteigerung im Schlussdrittel in einer engen und packenden Partie mit 4:3 (1:1, 1:1, 2:1) und feierten den dritten Sieg im fünften Heimspiel der Spielzeit. „Es hat uns schon ein bisschen an die Playoffs erinnert. Es war genau der gleiche Kampf. Wir sind ein bisschen schwer reingekommen und haben uns dann verbessert. Es hat sehr viel Spaß gemacht, hier zu Hause in der Arena“, sagte Haie-Stürmer Parker Tuomie, Schütze des ersten Kölner Tors.
Die Ingolstädter waren am Mittwoch in der Champions Hockey League im Einsatz gewesen, in der sie mit 3:2 in Bozen gewannen. Sie nahmen den Schwung mit, drängten die Haie, die während der Woche spielfrei gehabt hatten, in den ersten zehn Minuten in die Defensive und erspielten sich etliche Chancen. Mit etwas Fortune und den Paraden des starken Kölner Keeper Felix Brückmann überstanden die Kölner den Ansturm des ERC – und schossen mit einem guten Stück Glück das erste Tor des Spiels. Der Puck kam zu Tuomie, der neben dem Ingolstädter Tor stand. Er schoss in den Slot, und die Scheibe rutschte irgendwie über die Linie, vorbei am Hinterteil des ERC-Torhüters Devin Williams.
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Fehlpass von Tuomie vor dem Ausgleich
Es vergingen aber nur knapp drei Minuten, bis sich die Gäste ebenfalls auf dem Scoreboard eintrugen: Myles Powell fing die Scheibe nach einem Fehlpass des Torschützen Tuomie ab, stürmte in Richtung Tor und ließ Brückmann mit einem Handgelenkschuss keine Chance – 1:1.
Danach war das Spiel ausgeglichener als zuvor, noch mit leichten Vorteilen beim ERC, der zu Beginn des zweiten Drittels durch ein besonderes Tor in Führung ging. Der 20-jährige Verteidiger und ehemalige Junghai Edwin Tropmann, erst im Sommer aus Köln nach Ingolstadt gewechselt, kam unbedrängt von der blauen Linie zum Abschluss und überwand Brückmann zum 2:1 (24.). Fast wäre in der 31. Minute das 3:1 gefallen: Chris Jandric hatte, da Brückmann auf dem Eis lag, das leere Tor vor sich. Doch Verteidiger Sten Fischer blockte den Schuss im letzten Moment auf der Linie.
Es wurde giftiger, härter – und je länger die Partie lief, desto entschlossener traten die Haie auf. Philipp Krauss und Haie-Stürmer Juhani Tyrväinen gerieten aneinander, nachdem der Ingolstädter den Kölner Verteidiger Valtteri Kemiläinen überhart attackiert hatte. Letzterer rächte sich kurz darauf, indem er das 2:2 schoss. Nach einem Angriff über Maxi Kammerer und Frederik Storm hielt Williams den Puck – Kemiläinen verwandelte den Abpraller.
Kölner Haie drehen das Spiel
Das Momentum war nun beim KEC, der sich immer mehr Spielanteile erkämpfte. Und dank des Einsatzes seines größten Kämpfers Tyrväinen in der 46. Minute das Spiel drehte. Der finnische Angreifer traf nach Vorarbeit von Gregor MacLeod zum 3:2, ehe sich MacLeod wenig später selbst als Torschütze in Szene setzte: Nach Pass von Patrick Russell stürmte er in Richtung Tor und schloss die Aktion mit dem Treffer zum 4:2 ab (52.).
Gewonnen hatten die Haie das Spiel aber noch nicht. Zweieinhalb Minuten vor Ende verkürzte Powell auf 3:4. Ingolstadt nahm den Goalie vom Eis, die Haie mussten bis zur letzten Sekunde verteidigen – und taten es mit Erfolg. Am Sonntag (19 Uhr) geht es mit einem Heimspiel des KEC gegen Iserlohn weiter.
Kölner Haie: Brückmann – Kaski, Austin – Kemiläinen, Vittasmäki – Fischer, Müller – Russell, MacLeod, Kero – Bokk, Schnarr, Tuomie – Storm, Aubry, Kammerer – Niedenz, Tyrväinen, MacInnis – van Calster. – Zuschauer: 17.610. – Schiedsrichter: Rohatsch, Huber. – Strafminuten: Köln 4/Ingolstadt 6. – Tore: 1:0 Tuomie (11:15), 1:1 Powell (13:04), 1:2 Tropmann (23:59), 2:2 Kemiläinen (35:39), 3:2 Tyrväinen (45:49), 4:2 MacLeod (50:13), 4:3 Powell (57:33).