Haie spielen vor 9300 FansDie Köln-Arena erwacht heute Abend wieder zum Leben

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Die Kölner Haie in der Arena

Die Vorfreude war so groß, dass die Kölner Haie ihr Maskottchen auf Tour geschickt haben. So hüpfte ein als Sharky verkleideter Mensch in diesen Tagen auf einem Kölner Autobahn-Überweg herum, ausgestattet mit einem Schild, auf dem zu lesen war: „Endlich wieder Eishockey“. Eigentlich sollte es wohl heißen: „Endlich wieder Eishockey vor Zuschauern.“ Die KEC-Auftaktpartie der DEL-Saison 2021/22 gegen Wolfsburg am Freitag in der Lanxess-Arena (Spielbeginn: 19.30 Uhr) war die erste seit Beginn der Corona-Krise vor anderthalb Jahren, zu der wieder Besucher zugelassen waren. Wenn auch nur 9300, die Hälfte der Hallenkapazität. Auch für die Lanxess-Arena ist es ein großer Abend. Zuletzt hatte im März 2020, vor Beginn der Corona-Pandemie, ein Ereignis vor so vielen Zuschauern hier stattgefunden. 

Im folgenden Heimspiel gegen Augsburg am 19. September sollen es 11.000 sein, so viel ist laut der NRW-Coronaschutz-Verordnung momentan möglich – vorausgesetzt, die Zuschauer sind gegen Corona geimpft, genesen oder getestet. Bis auf Wolfsburg, wo die 2-G-Regel gilt, haben sich alle DEL-Vereine für 3 G entschieden. Stehplätze gibt es in der Lanxess-Arena nicht mehr, die Fans aus den beiden Kurven erhielten als Ersatz Sitze im Oberrang. Da die Deutzer Halle eine leistungsfähige Filteranlage hat, wird die Luft in der Arena ständig gegen Frischluft ausgetauscht. Es sei fast wie eine Open-Air-Veranstaltung, meint Arena-Chef Stefan Löcher.

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Der Vorverkauf für die Partie des KEC gegen Wolfsburg lief nach einem guten Start etwas schleppend. Löcher führt das jedoch nicht darauf zurück, dass die Fans nach der langen Pause möglicherweise skeptisch seien, was die Sicherheit großer Events anbelange. „Im September sind die Leute beim Eishockey meistens noch zurückhaltend“, meint er vielmehr.

Die Zuschauerregelungen in der DEL variieren von Bundesland zu Bundesland. In der Auftaktpartie am Donnerstagabend, dem 4:1 des Titelfavoriten München beim Meister Eisbären Berlin, waren 6450 Besucher in der Arena am Ostbahnhof erlaubt, in der sonst 14.200 Platz finden. Trotz der begrenzten Zahl war die Stimmung in der Halle gut, die Berliner Fans feierten trotz der Niederlage ihre Rückkehr. „Es ist toll, die Fans sind wieder zurück, auch die Kids. Deshalb spiele ich Eishockey“, jubilierte Münchens Verteidiger Yannic Seidenberg. Aufsteiger Bietigheim (4500) und der ERC Ingolstadt (4800) können ihre Arenen sogar zu 100 Prozent auslasten.

Die aktuelle NRW-Verordnung läuft nur bis zum 17. September. KEC-Geschäftsführer Philipp Walter hofft, dass er das Publikum danach vergrößern darf. „Die Zuschauer, die jetzt erlaubt sind, sind für uns ein Schritt in die richtige Richtung. Mehr aber auch nicht. Wir müssen möglichst bald wieder eine höhere Kapazität haben, um stabiler planen zu können.“ Haie-Trainer Uwe Krupp würde es freuen, denn sehr gern möchte er noch den ein oder anderen Profi verpflichten, um seiner Haie-Mannschaft mehr Kadertiefe zu verleihen.

Krasse Leistungseinbrüche können in dieser Saison böse Folgen haben. In der DEL spielen diesmal 15 und nicht wie üblich 14 Vereine, das bedeutet: Wer nach Ende der Hauptrunde auf dem letzten Tabellenplatz steht, steigt auf jeden Fall in die DEL 2 ab. Es kann sogar auch den Vorletzten erwischen. Und zwar im Fall, dass es einen Aufsteiger gibt. Dazu müsste Frankfurt Meister der DEL 2 werden. Die Löwen sind der einzige Verein der zweiten Klasse, der die Aufstiegsauflagen erfüllt, zu denen unter anderem eine Garantie über 800.000 Euro gehört.

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