Mindestens für das nächste Spiel ist der Union-Trainer gesperrt. An der Seitenlinie könnte erstmals eine Frau in der Bundesliga coachen.
Union BerlinDFB reagiert nach Bjelica-Eklat – Steffen Baumgart bald ein Thema?

Union Berlins Trainer Nenad Bjelica wird beim kommenden Spiel von Union Berlin nicht an der Seitenlinie stehen dürfen.
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Der 1. FC Union Berlin muss im Kampf gegen den drohenden Abstieg aus der Fußball-Bundesliga in den kommenden drei Meisterschaftsspielen ohne Cheftrainer Nenad Bjelica auskommen. Der 52-Jährige wurde wegen unsportlichen Verhaltens im Nachholspiel der Eisernen am Mittwochabend beim FC Bayern München vom Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes tags darauf für drei Spiele gesperrt und zudem mit einer Geldstrafe von 25 000 Euro belegt. Die Unioner stimmten dem Urteil zu, es ist damit rechtskräftig.
Bjelica hatte am Mittwochabend im Bundesliga-Nachholspiel Bayern-Profi Leroy Sané bei einer Auseinandersetzung an der Seitenlinie mit der Hand im Gesicht erwischt. Er war dafür mit der Roten Karte bestraft worden.
Top-Referee Manuel Gräfe rechnete mit höherer Strafe
Der Kroate selbst dürfte seine Position innerhalb des Clubs mit seinem Fehlverhalten zudem geschwächt haben. Auch von Union-Profis kam Kritik auf mit Verweis auf die Vorbildfunktion, die sowohl Spieler als auch Trainer hätten. Der ehemalige Top-Referee Manuel Gräfe hatte vor der Urteilsverkündung sogar mit einer höheren Strafe von vier bis sechs Spielen Sperre gerechnet.
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Wer könnte Nenad Bjelica beim 1. FC Union ersetzen?
Ob Bjelica überhaupt noch einmal an der Seitenlinie der Eisernen stehen wird, erscheint nun durchaus fragwürdig. Union Berlin befindet sich im Abstiegskampf und kann sich derartige Nebenschauplätze kaum leisten.
Nach dem Eklat gab es zunächst keine Kommentierung der Vereinsführung zu dem Fall. Weder Michael Parensen in seiner Funktion als Technischer Direktor noch Präsident Dirk Zingler äußerten sich nach dem Spiel in München. Manager Oliver Ruhnert war beim Bayern-Spiel nicht anwesend.
Nach dem Ende der Ära Urs Fischer war im vergangenen November U19-Coach Marco Grote als Interimstrainer eingesprungen. Er coachte das Team beim 1:1 gegen den 1. FC Augsburg. Anschließend übernahm Bjelica in der Hauptstadt und steht nun bereits heftig in der Kritik.
Sollte der Verein an Bjelica festhalten wollen, kämen für die kommenden drei Partien ersatzweise Assistent Danijel Jumic, U19-Trainer Marco Grot, oder auch Co-Trainerin Marie-Louise Eta zum Einsatz. Eta dürfte als Co-Trainerin der Profis die wahrscheinlichste Wahl darstellen. Damit würde die 32-Jährige als erste Trainerin an der Seitenlinie einer Bundesliga-Mannschaft der Männer in der Verantwortung stehen.
Stefen Baumgart ein Thema bei Union Berlin?
Sollte sich der Hauptstadt-Klub dagegen für eine erneute Veränderung auf der Trainerposition entscheiden, müsste ein neuer Trainer gefunden werden. Ein Bericht des „Berliner Kurier“ bringt hier den ehemaligen Trainer des 1. FC Köln, Steffen Baumgart, ins Spiel.
Der als „Fanliebling“ bezeichnete 52-Jährige steht in der Tat nach eigenem Bekunden wieder für eine neue Aufgabe im Profi-Fußball zur Verfügung. Das Projekt müsse passen, die Menschen müssten passen, sagte Baumgart jüngst zu Gast im Podcast von Ex-FC-Kapitän Jonas Hector, den er zusammen mit dem Kölner Comedian Fabian Köster führt.
Bei einem Anruf aus Berlin, würde sich Baumgart, der jahrelang für Union auf Torejagd ging, sicher in den nächsten Flieger setzen und seinen Urlaub auf Kuba vorzeitig beenden, mutmaßt das Nachrichtenportal. (oke)