Stahlhandel

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Der Blick auf den Brückenkran und die Portalkrananlage ist Thomas A. Miebach vertraut, die Geräusche, die vom Service-Center und dem Lagerplatz in sein Büro dringen, ebenso. Was er da sieht und hört, bestätigt ihm jeden Tag, dass sein Unternehmen floriert. Der 52-Jährige und sein Vater Hans sind geschäftsführende Gesellschafter der Carl J. Weiler Eisen & Stahl GmbH im Deutzer Hafen.

Das Verwaltungsgebäude steht im Ostteil am Poller Kirchweg. Der 30 000 Quadratmeter große gewerbliche Bereich, das Service-Center, in dem der Stahl gelagert und veredelt wird, liegt im Westteil des Hafens, zwischen Hafenbecken und der Alfred-Schütte-Allee. 11 400 Quadratmeter sind Firmeneigentum, weitere 15 200 Quadratmeter an der Alfred-Schütte-Allee und 2100 Quadratmeter am Poller Kirchweg sind von der Häfen und Güterverkehr Köln AG (HGK) gemietet.

2007 wurden 404 000 Tonnen Stahlerzeugnisse umgeschlagen - je 100 000 Tonnen per Schiff und Lkw und rund 200 000 per Bahn, über einen direkten Gleisanschluss. Weiler, Arbeitgeber von 67 Mitarbeitern, gehört zu den Firmen, bei denen auch Ungelernte eine Chance haben; sie werden intern qualifiziert und dann im Service-Center eingesetzt.

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Seit 57 Jahren hat der auf den Handel mit Halbzeugprodukten spezialisierte Betrieb seinen Sitz im Deutzer Hafen. „Und den möchten wir auch behalten“, sagt Thomas Miebach. Er hält die Diskussion über eine Umwandlung des Areals in einen Topstandort Büro / Wohnen für „völlig überflüssig“. Wirtschaftlich mache es keinen Sinn, wenn Köln seinen einzigen rechtsrheinischen Binnenhafen aufgebe und eine „ökonomisch wichtige Fläche vernichtet“. Der Unternehmer fordert Planungssicherheit. Denn dann würde an der Alfred-Schütte-Allee ein neues Bürohaus gebaut, und die Verwaltung könnte umziehen. Sie braucht mehr Platz.

Die Kölner Politiker sollten besser die Ausbaupläne der HGK unterstützen, „damit wir im Wettbewerb nicht das Nachsehen haben“, mahnt Miebach. „Auch die Nachbarkommunen schlafen nicht.“ Düsseldorf und Bonn hätten bereits Interesse an den von Vertreibung bedrohten Unternehmen signalisiert, sie würden den Umzug sogar finanziell unterstützen. „Solche Angebote könnten die Firmen durchaus auf den Gedanken bringen, Köln aufzugeben und ihre Gewerbesteuer woanders zu zahlen.“ Die Carl J. Weiler GmbH habe in den vergangenen Jahren nicht Millionen investiert, um sich jetzt vertreiben zu lassen.

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