VerkehrswendeMesse Polismobiliy lockt mit Fahrzeug-Parcours auf Hohenzollernring

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Messestand auf der Polismobility

Messestand auf der Polismobility im vergangenen Jahr

Auf der Polismobiliy sollen ab dem 24. Mai neue Konzepte für urbanes Leben und Verkehr präsentiert werden. Ein großer Kölner Konzern fehlt.

Wie kann die Mobilitätswende gelingen, der Verkehr trotzdem fließen und echte Fortbewegung ermöglichen, das alles im Zusammenspiel mit einer lebenswerten Stadt?

Mit diesen Fragen beschäftigt sich ab dem 24. Mai die Kölner Messe Polismobility. Insgesamt drei Tage dreht sich auf dem Messegelände, am Wochenende dann im Stadtgebiet alles um die Zukunft der urbanen Mobilität. Im vergangenen Jahr feierte die Veranstaltung mit rund 15.000 Besuchern und 136 Ausstellern Premiere. In diesem Jahr will sie mit 160 Ausstellern und höheren Besucherzahlen wachsen. Der Name setzt sich aus dem griechischen „polis“ für Stadt und dem englischen „mobility“ für Mobilität zusammen.

Polismobiliy in Köln: Was geschieht mit Bewegungsdaten

„Der Bedarf an neuen Konzepten ist hoch wie nie“, sagt Messegeschäftsführer Oliver Frese. Es sei dabei entscheidend, dass alle Beteiligten an einem Strang zögen. Dafür soll die Polismobility eine Dialogplattform sein, die Vertreterinnen und Vertreter der öffentlichen Hand, der Wirtschaft und von Wissenschaft und Forschung sowie Experten aus dem In- und Ausland zusammenbringt.

„Mobilität ist heute keine Frage der Anzahl der Räder, sie muss deutlich weiter gefasst werden“, sagt Johannes Busmann, Professor an der Bergischen Universität Wuppertal und für die inhaltlichen Schwerpunkte der Konferenz verantwortlich. In Zukunft müsste die Raumverteilung in Städten überdacht werden. „Wer soll oder darf welche Flächen nutzen und ist es noch zeitgemäß, dass der Handel in den Innenstädten eine Monofunktion hat“, sagt Busmann. Auch zu klären sei die Frage, wie künftig eigentlich mit den Bewegungsdaten der Verkehrsteilnehmer umgegangen werde und vor allem, wem sie gehören. Dabei sei der Dialog und enge Zusammenarbeit von Staat und Privatwirtschaft grundlegend.

Ganz praktisch geht es aber auch um eine bessere Ladeinfrastruktur für E-Autos und die Frage, wer sie eigentlich bereitstellen soll oder muss. Dazu wird es auch ein Symposium mit Vertretern von Toyota, BMW und VW geben. Kölns Autobauer Ford ist in diesem Jahr nicht dabei. „Wir hätten uns das sicherlich sehr gewünscht, aber wir haben den Eindruck, dass das Unternehmen im Moment mit eigenen Themen anderer Größenordnungen beschäftigt ist“, sagt Busmann

Parcours auf dem Kölner Hohenzollernring mit emissionsfreien Fahrzeugen

Neben den Ständen in der Messehalle gibt es als zweites Standbein ein umfangreiches Konferenzangebot, bei dem Experten der Branche ihre Ideen und Visionen vorstellen. Darüber hinaus können Interessierte dann am Wochenende in der Innenstadt auf dem Hohenzollernring auf einem Parcours zukunftsweisende, nachhaltige und emissionsfreie Fahrzeuge testen.

Das sogenannte Camp vom 26. bis 28. Mai 2023 soll ein Begegnungs-, Erfahrungs-, Mitmach- und Dialograum für die Mobilität der Zukunft werden, heißt es von der Messe. Die Polismobility, die jährlich stattfinden soll, richtet sich an Fachbesucher ebenso wie an private Mobilitätsinteressierte. Warum man sie sich als privater Besucher ansehen sollte? „Weil auch die Zivilgesellschaft neugierig ist und sich in den Prozess einbringen möchte“, sagt Johannes Busmann.

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