Indiens Möbelmarkt wächst – davon will auch die Kölnmesse profitieren und bringt ihre Einrichtungsschau IMM in das Land.
Ausland bietet PotenzialKölner Messe bringt Möbelschau IMM nach Indien

Letztmalig fand die IMM in ihrer traditionellen Form im Januar 2024 statt – mit 750 Ausstellern und etwa 42.000 Fachbesuchern.
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Die Kölner Messe stärkt ihr Auslandsgeschäft und bringt die Möbelmesse IMM nach Indien. Die erste Ausgabe der Fachmesse findet vom 11. bis 14. März 2026 in Neu-Delhi statt, teilt die Messe mit. Die Veranstalter rechnen mit mehr als 5000 Einkäufern aus Indien und der ganzen Welt. Der IMM-Ableger soll global agierenden Marken einen „gezielten Einstieg in den indischen Wachstumsmarkt“ bieten, während sie Herstellern aus Indien den Zugang zu internationalen Absatzkanälen eröffne, heißt es von der Messe.
Indiens Möbel- und Einrichtungsbranche entwickle sich „mit beeindruckendem Tempo“ – angetrieben durch eine aufstrebende Mittelschicht, die rasch voranschreitende Urbanisierung und ein äußerst dynamisches Einzelhandelsumfeld. Bis zum Jahr 2033 soll das Volumen des Möbelmarktes von 23,8 Milliarden US-Dollar auf 44,2 Milliarden wachsen, was einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 6,4 Prozent entspricht. Zudem exportiert Indien immer mehr Waren, vor allem in die USA, nach Europa und in den Nahen Osten. Zwischen November 2023 und Oktober 2024 wuchsen die Ausfuhren um vier Prozent.
Auslandsgeschäft für Kölner Messe wichtig
Das Auslandsgeschäft nimmt für die Kölner Messe einen immer größeren Stellenwert ein, denn in einigen Regionen ist die Wachstumsdynamik deutlich höher als in Deutschland. Es gibt Anuga-Ableger für die globale Lebensmittelbranche in Brasilien, China, Japan, Satellitenmessen der Süßwaren-Schau ISM in Japan und Dubai, dazu internationale Schwestermessen von Kölner Erfolgsveranstaltungen wie Interzum, Kind & Jugend und Didacta. Allein 2024 hat die Messe acht neue Veranstaltungen im Ausland etabliert, darunter auch der Ableger Gamescom Latam im Juni 2024 im brasilianischen São Paulo mit 100.000 Besucherinnen und Besuchern.
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Im laufenden Jahr soll es neun neue Auslandsmessen geben. Es handelt sich um Ableger der Kölner Messen, die dann wieder Besucher nach Köln locken sollen. Eine Konkurrenz zu den Kölner Veranstaltungen stellten sie laut Messe nicht dar. Der Auslandsanteil am Umsatz der Messe beträgt aktuell etwa elf Prozent, soll aber weiter steigen.
Kölner Messe geht Partnerschaft mit Verbänden ein
Um das IMM-Konzept nach Indien zu bringen, sucht die Kölner Messe den Schulterschluss mit den wichtigsten Verbänden der indischen Interior-Branche. „Gemeinsam schaffen wir mit der neuen Veranstaltung ein starkes, zukunftsorientiertes Format für Austausch, Vernetzung und internationale Geschäftsbeziehungen, das die globale Interior-Branche weiter stärken wird“, sagt Messechef Gerald Böse.
Die IMM India soll das gesamte Spektrum abdecken – von Möbeln über Beleuchtung, Boden- und Wandbeläge, über Textilien, Accessoires bis hin zu spezialisierten Segmenten wie Küchen. Besondere thematische Schwerpunkte sind dabei das Zusammenspiel traditioneller indischer Handwerkskunst mit einer modernen Designsprache sowie global prägende Branchentrends wie nachhaltige Materialien, intelligente Technologie-Integration und modulare Konzepte.
Die IMM war jahrzehntelang eine der wichtigsten Leitmessen der Möbelbranche und ein Flaggschiff der Kölner Messe. Zur letzten Ausgabe vor Corona im Januar 2020 kamen 1230 Aussteller und knapp 130.000 Besucher auf das Kölner Messegelände. Dreimal musste die Kölner Möbelmesse anschließend aussetzen, 2023 gab es eine deutlich kleinere Sommerausgabe als reine Fachbesuchermesse. Letztmalig fand die IMM in ihrer traditionellen Form im Januar 2024 statt – mit 750 Ausstellern und etwa 42.000 Fachbesuchern.
Ab Januar 2026 findet die Messe zwar wieder jährlich statt, spricht aber vor allem international ausgerichtete Massenhersteller an – während das Premium-Segment im Rahmen der neu ins Leben gerufenen IDD Cologne alle zwei Jahre im Oktober nach Köln kommen soll. Für die IMM im Januar sei rund 70 Prozent der geplanten Ausstellungsfläche bereits vergeben, heißt es von der Kölner Messegesellschaft. Bereits jetzt hätten Unternehmen aus mehr als 26 Ländern ihre Teilnahme zugesagt.