Köln – Ulf Reichardt, ehemaliger Hauptgeschäftsführer der IHK Köln, hat nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ einen neuen Job. Er wird Chef der neuen NRW-Energie- und Klimaagentur. Die Landestochter mit rund 100 Mitarbeitern wird ins Leben gerufen, um in Nordrhein-Westfalen die CO2-Minderung weiter konsequent vorantreiben und gemeinsam mit Unternehmen, Kommunen sowie Bürgerbeteiligung weitere Maßnahmen für den Klimaschutz und eine verlässliche Energieversorgung initiieren.
Reichardt soll ab dem 1. April 2021 den Aufbau der neuen Landesgesellschaft verantworten und gestalten. 2022 wird sie unter seiner Führung die operative Arbeit aufnehmen. Vor seiner Arbeit für die Kölner Kammer hatte er verschiedene Managementpositionen bei Thyssenkrupp inne.
Wie Reichardt im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ angekündigt hat, sollen die bisherigen 26 Mitarbeiter der Vorgänger-GmbH integriert werden. „Die weiteren Mitarbeiter werden wir frei akquirieren. Wir suchen nach Spezialisten aus vielen Bereichen des Energie- und Klimamangements“, sagte Reichardt. Die neue GmbH soll ihren Sitz in Düsseldorf haben, allerdings nicht in den Räumen des Wirtschaftsministeriums, sondern in einem anderen Gebäude, möglicherweisen einem Co-Working-Space.
Der Name Energieagentur ist laut Reichardt nur ein Arbeitstitel. „Unser Ziel ist es, Klimaschutz-fördernde Industrien anzusiedeln. Wir wollen mit und nicht gegen die Industriebetriebe in NRW arbeiten. Industrie ist Teil der Lösung“, so Reichardt. Reichardt hat seinen Wohnsitz inzwischen von Köln nach Ratingen verlegt.
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„Mit Ulf C. Reichardt konnten wir einen hochqualifizierten, digital-affinen Geschäftsführer für diese verantwortungsvolle Aufgabe gewinnen, der sowohl umfangreiche Kenntnisse der nordrhein-westfälischen Industrie- und Wirtschaftslandschaft als auch langjährige Erfahrungen im öffentlichen Sektor mitbringt“, betont Wirtschafts- und Digitalminister Andreas Pinkwart.
Rücktritt als IHK-Chef im Mai 2020
Reichardt hatte im Mai 2020 mit sofortiger Wirkung sein Amt als IHK-Hauptgeschäftsführer niedergelegt. Bereits im Vorfeld hatte er angekündigt, nicht für eine weitere Amtszeit an der hauptamtlichen Spitze der IHK Köln zur Verfügung zu stehen.
Hintergrund ist ein Wechsel des Präsidentenamtes. Im Januar war überraschend das Präsidium der Kölner Kammer nach einer Neuwahl komplett neu besetzt worden. Kammerchef Reichardt galt als Vertrauter der früheren Präsidiumsmitglieder, angeführt vom früheren IHK-Präsidenten Werner Görg, Aufsichtsratsvorsitzender der Gothaer Versicherung. Dieser war mit knapper Mehrheit im Januar abgewählt und Nicole Grünewald, die Inhaberin einer Werbe-Agentur, zur neuen Präsidentin gewählt worden.
