Mehr als hundert MitarbeiterInnogy will laut Betriebsrat Standort in Köln schließen

Lesezeit 2 Minuten
Innogy-Logo in Essen

Innogy-Logo in Essen

Köln – Nach der Übernahme durch Eon könnte der Energieversorger Innogy seinen Kölner Standort schließen. Den Mitarbeitern des Vertriebes sei dies jüngst mitgeteilt worden, sagte der Chef des Kölner Betriebsrats, Peter Huppertz, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ am Montag. „Das haben die anwesenden Mitarbeiter sprachlos und mit Entsetzen entgegengenommen. Wir sind enttäuscht über das Vorgehen.“

In der Region könnten auch weitere Standorte in Bergheim, Hennef, Euskirchen und Geldern betroffen sein, wo allerdings jeweils nur eine einstellige Anzahl an Arbeitsplätzen betroffen wäre. Auch in Düren (rund 60 Mitarbeiter) könnte es Einschnitte geben.

Eon macht keine konkreten Angaben

Bei Eon hieß es derweil auf Anfrage, im Zuge der Integration von Innogy würden Aufgabenfelder im Vertrieb „neu verteilt und vertriebliche Stellen, vorbehaltlich der notwendigen Mitbestimmungsprozesse, verlagert oder wegfallen.“ Das betreffe auch den Standort Köln. Da aber noch Gespräche ausstünden, könnten „keine konkreten Angaben zum künftigen Standortkonzept des Vertriebs der neue Eon gemacht werden.“ In Köln arbeiten laut Eon rund 140 Mitarbeiter in Vollzeit im Innogy-Vertrieb. Der Betriebsrat spricht von insgesamt 230 Arbeitsplätzen am Standort.

Alles zum Thema RWE

Das könnte Sie auch interessieren:

Die ehemalige RWE-Tochter Innogy war im vergangenen Jahr von Eon übernommen worden. Eon erwarb dabei den 76,8-prozentigen Anteil RWEs am Unternehmen. Im Rahmen eines Tauschgeschäfts erhielt RWE unter anderem das Geschäft mit erneuerbaren Energien bei Eon und Innogy. Eon kündigte daraufhin an, bis zu 5000 Stellen abzubauen. Zuletzt hatte es aber geheißen, dass der Stellenabbau möglicherweise etwas geringer ausfallen könnte.

Ein Tarifvertrag der Gewerkschaften Verdi und IG BCE mit der Arbeitgeberseite regelt dabei die Rahmenbedingungen: Kündigungen sind bis 2024 ausgeschlossen. Eon bietet ein Vorruhestandsprogramm und Altersteilzeit an, außerdem Abfindungen und eine Sonderprämie.

KStA abonnieren