Kommentar zu den Ausbauplänen des 1. FC KölnDer Grüngürtel bleibt schutzwürdig

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Der Blick auf den Beethovenpark in Sülz.

  • Nach dem wichtigen Ja zu den Ausbauplänen braucht es Besonnenheit in der Debatte.
  • Im Fall Geißbockheim kann man natürlich geteilter Meinung sein, denn der Eingriff in den Grüngürtel, die „grüne Lunge Kölns“, polarisiert.
  • Was nun aber unbedingt vermieden werden muss, ist eine weitere Aufheizung der Stimmungslage.

Köln – Nach sechs Jahren der Planung und kontroverser Debatten hat der Rat den Ausbauplänen des 1. FC Köln im Grüngürtel zugestimmt. Am Ende eines langwierigen Verfahrens ist das ein wichtiges Zeichen für die Verlässlichkeit von Verwaltungshandeln und im übertragenen Sinne auch für die Zukunftsfähigkeit der Stadt.

Natürlich kann man im Fall Geißbockheim geteilter Meinung sein. Der Eingriff in den Grüngürtel, die „grüne Lunge Kölns“, polarisiert. Der legitime Protest verlagert sich jetzt von der politischen auf die juristische Ebene. Die Naturschützer des BUND sind dazu bereits erste Schritte gegangen. Es wird ein langwieriger Rechtsstreit folgen.

Zunächst einmal aber entspricht der Ratsbeschluss demokratischen Regularien. Gut, dass dem durchschaubaren Manövrieren der Grünen mit angeblichen Formfehlern bei der Beschlussfassung kein Erfolg beschieden war. Andernfalls wäre die Stadt Köln wieder einmal bundesweit zum Gespött geworden.

Alles zum Thema Henriette Reker

Keine Kölner Miniatur-Ausgabe des Konflikts um den Hambacher Forst

Festzuhalten bleibt: Nach Henriette Rekers Kehrtwende von der Ausbau-Befürworterin zur Gegnerin hat ihr die Ratsmehrheit eine klare Niederlage beschert. Was nun unbedingt vermieden werden muss, ist eine weitere Aufheizung der Stimmungslage. Die Gleueler Wiese darf nicht zu eine Kölner Miniatur-Ausgabe des Konflikts um den Hambacher Forst werden.

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Selbstverständlich müsste der Ausbau – im Falle seiner juristischen Bestätigung – mit Augenmaß und unter strenger Umsetzung aller vereinbarten Klima-Ausgleichsmaßnahmen erfolgen. Bis dahin gilt es, den Ton der Debatte zu mäßigen, statt rhetorisch weiter Öl ins Feuer zu gießen. Und allen Beteiligten sollte klar sein: Der Kölner Grüngürtel ist und bleibt als „grünes Band der Stadt“ ein schutzwürdiges Gut. Auch mit einem erweiterten FC-Trainingszentrum und einigen Kunstrasenplätzen mehr.

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