Betreiber stoppten AufbauDas würde 2G für Kölner Weihnachtsmärkte bedeuten

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Weihnachtsmarkt Dom

Der Weihnachtsmarkt am Kölner Dom (Archivbild)

Köln – Die Kölner Stadtverwaltung möchte eine 2G-Regelung für die Weihnachtsmärkte. Das sagte Stadtsprecher Alexander Vogel auf Anfrage des „Kölner Stadt-Anzeiger“. „Wir werden eine entsprechende Allgemeinverfügung für die Weihnachtsmärkte ausschreiben, der das Land aber noch zustimmen muss“, erklärte Vogel. Zurzeit gilt für Großveranstaltungen im Freien die weniger strenge 3G-Regelung. Für die Weihnachtsmarkt-Betreiber hätte die Verschärfung einige Folgen.

Am Kölner Roncalliplatz wurde bereits der Weihnachtsbaum aufgestellt.

Bei einer 2G-Regelung müssen die Besucher nachweislich gegen Corona geimpft und von einer Infektion genesen sein. Das wiederum müssen die Ausrichter der Märkte genau überprüfen. Dazu müssten sie den Weihnachtsmarkt einzäunen und mit zusätzlichem Sicherheitspersonal an den Zugängen die Impf- und Genesenen-Nachweise kontrollieren.

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Bei der momentan noch gültigen 3G-Vorgabe dürfen auch ungeimpfte Personen mit einem aktuellen Corona-Test auf das Gelände. Zugangskontrollen sind nicht verpflichtend, die Betreiber sind lediglich angehalten, stichprobenartig Kontrollen durchzuführen.

„Wie am 11.11.“

„Wir möchten eine 2G-Regelung wie schon beim 11.11.“, sagt Stadtsprecher Vogel. Zur Eröffnung der Karnevalssession am Donnerstag hatte die Stadt 2G-Zonen in der Altstadt und im Zülpicher Viertel ausgewiesen. Die Landesregierung hatte dieser Allgemeinverfügung kurzfristig zugestimmt. Es ist anzunehmen, dass NRW dieses Vorgehen bei den Weihnachtsmärkten ebenfalls abnickt.

„Die Mediziner im städtischem Krisenstab haben 2G für die Weihnachtsmärkte empfohlen“, sagt Vogel weiter. 2G sei für Veranstaltungen im Freien ausreichend, hätten die Experten geurteilt. Es könne ja auch das Rhein-Energie-Stadion unter 2G-Bestimmungen bei Spielen des 1. FC Köln voll ausgelastet werden, ohne das es bislang Einfluss auf das Infektionsgeschehen gehabt habe, sagt Vogel. Mit einer solchen Verschärfung stehe „den Weihnachtsmärkten nichts mehr im Weg“, ergänzt er.

„Wir erwarten aber vom Land eine grundsätzliche Verschärfung der Corona-Schutzverordnung“, die dann für das gesamte Bundesland und zudem auch für andere Veranstaltungen als für Weihnachtsmärkte gelte, sagt der Stadtsprecher. Nach Vorstellung der Stadt solle für Freizeitveranstaltungen im Freien 2G gelten, in geschlossenen Räumen 2G-Plus.  Die Regel 2G-Plus bedeutet, dass die Besucher nicht nur nachweislich geimpft oder genesen sein müssen, sondern zusätzlich einen aktuellen negativen Corona-Test vorlegen müssen.

Veranstalter kritisieren Stadt-Pläne

Viele Weihnachtsmarktbetreiber, die aktuell die Buden aufbauen und die Areale herrichten, sind wenig begeistert. Britta Putzmann zum Beispiel, die den  „Markt der Engel“ auf dem Neumarkt veranstaltet, begrüßt eine 2G-Regel grundsätzlich. „Zu uns sollen nur die Geimpften und Genesenen kommen.

Die Ungeimpften sollen zu Hause bleiben.“ Aber eine Umzäunung des Geländes hält Putzmann für nicht machbar: „Wenn wir alles einzäunen und nur einen Eingang hätten, stauen sich die Menschenmengen bis auf die Hohe Straße.“ Die Veranstalterin spricht sich statt für Einlasskontrollen für verstärkte „Stichproben-Kontrollen“ aus. Den Aufbau des Markts auf dem Neumarkt, der am Mittwoch begonnen hatte, hatte sie zwischenzeitlich sogar gestoppt.

„Für uns kommt das einer Absage gleich. Das ist existenzbedrohend für viele unserer Händler“, sagt Rodney Ranz, Veranstalter des Weihnachtsmarktes am Alter Markt und Heumarkt. „2G ist absolut sinnvoll, aber wir halten es für unmöglich, alles einzuzäunen und jeden einzeln zu kontrollieren“, sagt Ranz.

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Nach der Kritik der Betreiber ist die Stadt im Laufe des Freitags von den Umzäunungen teilweise wieder abgerückt. Nach Angaben von Stadtsprecher Vogel seien bei manchen Märkten eine vollständige Einzäunung und die Kontrolle aller Zugänge nicht möglich, weshalb hier 2G in Stichproben kontrolliert werden müsse. Bei anderen sei Zäune jedoch möglich. Deshalb werde die Verwaltung in den kommenden Tagen mit allen Weihnachtsmarktveranstaltern individuelle Lösungen suchen.

Christine Eitel vom Stadtgarten bleibt indes entspannt: „Für uns ändert sich nichts“, sagt sie. Die Betreiber des Weihnachtsmarktes hatten ohnehin geplant, das Gelände einzuzäunen und an einem zentralen Eingang 2G-Nachweise zu kontrollieren.

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