Brücke mit MigrationsmuseumKölner Politiker begrüßen die Vision grundsätzlich

Lesezeit 2 Minuten
Eine schon im städtebaulichen Masterplan vorgesehene Fußgängerbrücke zwischen Bastei und Rheinpark könnte das Migrationsmuseum beherbergen.

Eine schon im städtebaulichen Masterplan vorgesehene Fußgängerbrücke zwischen Bastei und Rheinpark könnte das Migrationsmuseum beherbergen.

Köln – Eine Fußgängerbrücke zwischen Bastei und Rheinpark mit integriertem Migrationsmuseum: Die Vision des Kölner „Dokumentationszentrums und Museums über die Migration in Deutschland“ (Domid), einen buchstäblichen Brückenschlag zwischen den Kulturen zu schaffen, stößt nach dem Bericht im „Kölner Stadt-Anzeiger“ auf verhaltene Zustimmung.

„So ein Museum wäre eine Bereicherung für die Stadt, aber es stellt sich die Frage, wie die Bastei in den Entwurf integriert werden kann“, sagt CDU-Fraktionschef Bernd Petelkau. Voraussetzung sei, einen Träger zu finden, auch für die Baukosten. „Ein weiteres Museum in städtischer Trägerschaft ist utopisch.“

Als „sehr spannend“ bezeichnet SPD-Fraktionschef Martin Börschel die Idee eines Migrationsmuseums in einer Rheinbrücke. Es gelte jetzt zunächst, auf die Ergebnisse der 130-seitigen Machbarkeitsstudie zu warten, die der Verein für die nächsten Wochen erwartet. Nächste Woche wird NRW-Integrationsminister Rainer Schmeltzer die Bleibe von Domid in der Venloer Straße besuchen und mit den Initiatoren über ihre Ideen sprechen.

Alles zum Thema Bernd Petelkau

„Viele andere Baustellen“

Der Entwurf sei keine filigrane Brücke, wie sie der Masterplan von Albert Speer vorsieht, sondern ein großer Bau, meint Grünen-Chefin Kirsten Jahn. „Ich weiß nicht, ob so etwas realisierbar und finanzierbar ist und ob es städtebaulich sinnvoll ist. Die Umsetzung würde auch ewig dauern, schließlich gibt es viele andere Baustellen in Köln, die dringender sind.“

Sie könne sich ein Migrationsmuseum eher im Rechtsrheinischen vorstellen, „wo immer viele Arbeitsmigranten waren“. Er finde den Entwurf für die Brücke „reizvoll“, sagt FDP-Fraktionschef Ralph Sterck, „die Frage ist, wer das bezahlt“. Der Rhein sei der teuerste Baugrund in Köln, die Stadt könne nur einen Zuschuss für den Bau leisten. „Die Kosten für den Betrieb und den Rest muss der Verein organisieren.“

„Realisierbar ist das Museum, unabhängig von der Brückenidee, nur, wenn Stadt, Land, Bund und Wirtschaft das zusammen stemmen“, sagt Domid-Geschäftsführer Arnd Kolb, der sich ein „starkes Ja“ der Stadt wünscht.

Ein Migrationsmuseum stärke das Image eines weltoffenen Kölns – „nicht nur, aber auch seit der andauernden Debatte um Silvester ließe sich das Thema dadurch neu besetzen“. OB Henriette Reker begrüßt bislang lediglich „die Beharrlichkeit, mit der Domid um den Standort Köln kämpft“.

KStA abonnieren