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„Eine richtig asoziale Nummer“Radfahrer findet gefährliche Krähenfüße auf Kölner Fahrradweg – ADFC vermutet Absicht

Lesezeit 2 Minuten
Das Bild zeigt zwei scharfe Krähenfüße.

Am vergangenen Donnerstag fand ein Kölner zwei Krähenfüße auf dem Fahrradweg in Ehrenfeld.

Ein Kölner hat zwei Krähenfüße auf einem Fahrradweg in Ehrenfeld gefunden. Der Kölner ADFC vermutet Absicht - das schockiert viele Radfahrer.

Schon lange gilt Köln als eine der fahrradunfreundlichsten Städte Deutschlands. Nach Gründen wie zu enge Straßen, das Fehlen von Fahrradspuren und unaufmerksame Autofahrer könnten jetzt auch noch sogenannte Krähenfüße dazukommen.

Der Kölner Piesen B. hat die kleinen silberfarbenen Nägel in der vergangenen Woche auf dem Radweg des Kölner Ehrenfeldgürtels, in der Nähe der Venloer Straße, zufällig gefunden, als er dort selbst mit seinem Fahrrad lang fuhr.

Am vergangenen Donnerstag veröffentlichte der Kölner Fahrradverband „Critical Mass Köln“ auf seiner Facebook-Seite ein Bild von den zwei Krähenfüßen. Das schockiert offensichtlich viele Kölner, wie die Kommentare unter dem Beitrag zeigen. „Das ist eine richtig asoziale Nummer. Darüber nachgedacht, was da alles passieren kann, wurde eher nicht“, schreibt so ein Nutzer.

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Köln: Zwei glänzende Gegenstände auf dem Fahrradweg

Entdeckt hat Piesen B. die Krähenfüße auf seinem Nachhauseweg. Gegen 16 Uhr habe er plötzlich zwei glänzende Gegenstände auf dem Fahrradweg bemerkt, die einen Meter voneinander entfernt lagen. „Das war kein Zufall“, sagt er im Gespräch mit dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ und vermutet: „Sie waren platziert eingesetzt.“

Die zwei Krähenfüße aus Metall mit vier scharfen Ecken lagen in der unmittelbaren Nähe eines Lieferdienstes. Piesen B. warnte die Fahrer und brachte die zwei scharfen Krähenfüße zur Polizeiwache. „Der Fahrradweg an der Venloer Straße ist sowieso schon sehr problematisch und eng“, sagt er.

„Unsere Vermutung ist, dass damit gezielt den Lieferfahrern geschadet werden sollte“, sagt ein Sprecher des Kölner ADFC auf Anfrage. Seiner Erinnerung nach habe es solche Vorfälle aber schon seit Jahren nicht mehr gegeben. „Nach jeder Karnevalssession sehen wir absichtlich hinterlassene Glasstücke auf den Fahrradwegen, aber so etwas habe ich schon lange nicht mehr erlebt“, sagt er. 

Auch nach Angaben der Polizei werden Krähenfüße nicht besonders oft, aber ab und zu, auf den Fahrradwegen gefunden. Die Polizei empfiehlt nachdrücklich, solche Gegenstände in jedem Fall so schnell wie möglich auf einer Polizeiwache abzugeben.

Köln: Krähenfüße auf Radwegen können eine große Gefahr sein

Unfälle oder Verletzungen, die durch Krähenfüße in den letzten Jahren verursacht wurden, seien dem Sprecher des Kölner ADFC nicht bekannt. Die kleinen, nicht sofort erkennbaren, scharfen Spitzen können aber durchaus eine Gefahr sein. Sie zerreißen zunächst den Reifen und machen das Rad anschließend unkontrollierbar, was zu einem Sturz oder einem Unfall führen kann. Krähenfüße wurden früher oft als Kampfmittel während des Krieges verwendet. „So eine Waffe dürfte nicht frei erhältlich sein“, sagt Piesen B.

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