Großeinsatz am 11.11.Kölner Polizei und Ordnungsamt haben private Feiern im Visier

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Karneval_Symbolbild

So wurde beim Sessionsauftakt 2019 auf der Zülpicher Straße gefeiert.

Köln – Wenige Tage vor dem in diesem Jahr pandemiebedingt wohl recht ruhigen 11.11. in der Stadt stellen sich Polizei und Ordnungsamt dennoch auf einen Großeinsatz ein. Beide Behörden werden insbesondere die Einhaltung des Alkoholverbots und weiterer Corona-Regeln kontrollieren.

Zwar hoffe man, dass so wenige Menschen in der Stadt am 11.11. gegen die Regeln verstießen, sagte ein Stadtsprecher. „Aber wir sind auf alles vorbereitet, sollte es zu Regelverstößen kommen.“ Das Ordnungsamt könne in diesen Fällen „kurzfristig und lageabhängig“ reagieren.

11.11. soll ganz normaler Kalendertag sein

Kontrolliert werde überall im öffentlichen Raum, etwa auf Straßen sowie in Bussen und Bahnen der KVB. Zu genauen Einsatzschwerpunkten und zur geplanten Mannschaftsstärke machte der Sprecher keine Angaben. „Wir wünschen uns, dass der 11.11. ein ganz normaler Tag im Kalender wird. Wo das aber nicht so sein sollte, werden wir reagieren können.“

Auch die Polizei richtet sich auf mögliche Brüche der Kontaktregeln und des Alkoholverbots ein. „Der 11.11. in diesem Jahr ist nicht vergleichbar mit dem in anderen Jahren. Daher können wir nicht einfach einen Einsatzplan aus der Schublade ziehen und erneut anwenden“, sagte eine Sprecherin.

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Bis zum Mittwoch werde unter anderem in sozialen Netzwerken ausgewertet, an welchen Orten es möglicherweise zu größeren Ansammlungen kommen könnte. Dort wolle man dann verstärkt kontrollieren. Obwohl in diesem Jahr alle größeren Feiern in der Stadt abgesagt sind, wird die Polizei mit einem Großaufgebot in der Stadt sein.

„Es werden mehr Einsatzkräfte auf den Straßen sein als an einem üblichen Werktag“, so die Sprecherin. Dem Vernehmen nach sollen mehrere hundert Beamte zusätzlich im Einsatz sein. Um womöglich unkontrolliertes Feiern zu unterbinden, hatte die Stadt ein Alkoholverbot für den 11.11. beschlossen.

Das gilt für den Konsum und den Verkauf, nicht aber für das Mitführen. Da das Verbot auch in den Nächten Gültigkeit habe, bestehe es de facto „vom 10. November, 22 Uhr bis 12. November, 6 Uhr“, betonte ein Stadtsprecher. „In diesem Jahr heißt es »Drink doch keine met«“, sagte OB Henriette Reker in Anspielung auf ein bekanntes Lied der Bläck Fööss. Treffen im öffentlichen Raum mit mehr als zwei Haushalten sind ebenfalls untersagt, das Kostümieren nicht.

Wohnung nicht unverletzlich

Weil neben den Großveranstaltungen im Freien auch Kneipen und Restaurants geschlossen sind oder nur außer Haus liefern, werden besonders die Feiern im Privaten im Fokus stehen, denen ohnehin zuletzt nachgesagt wurde, für einen Großteil der Neuinfektionen verantwortlich zu sein. Von diesen Feiern hatte Reker ebenfalls eindringlich abgeraten.

Auch im Infektionsschutzgesetz ist festgeschrieben, dass die grundgesetzlich garantierte Unverletzlichkeit der Wohnung dann eingeschränkt wird, wenn von Treffen in den eigenen vier Wänden ein Infektionsrisiko für die Teilnehmer und die Allgemeinheit ausgeht.

Wenn Anwohner in benachbarten Wohnungen größere Feiern etwa mit lauter Karnevalsmusik hören, können sie das Ordnungsamt unter der Nummer 0221/221-32000 erreichen, so wie es auch bei nächtlichen Ruhestörungen möglich ist.

„In Fällen, in denen ein Infektionsrisiko erkennbar ist, kann das Ordnungsamt die Party auflösen und die Anlage konfiszieren – so wie es immer schon war“, betont ein Stadtsprecher. Die Stadt wolle „ausdrücklich keinen Aufruf zur Denunziation“, starten, aber jeder Bürger habe „sein gutes Recht, diesbezüglich seine Sorge zum Ausdruck zu bringen“.

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