HohenzollernbrückeSo soll die Kölner Rheinbrücke erweitert werden

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Auf der Südseite soll eine vierte Bogenbrücke entstehen, um mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer zu schaffen. (Visualisierung)

Auf der Südseite soll eine vierte Bogenbrücke entstehen, um mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer zu schaffen. (Visualisierung)

Köln – Die Hohenzollernbrücke, die das linke und rechte Rheinufer verbindet, soll auf der Nord- und der Südseite erweitert werden, um mehr Platz für Fußgänger und Radfahrer zu schaffen. Die Stadt will die Eisenbahnbrücke, die aus drei Bauteilen besteht, im Süden um ein viertes Segment ergänzen. Das Vorhaben soll nach einer ersten Schätzung 53,7 Millionen Euro kosten. Darin sind Planungskosten in Höhe von 10,3 Millionen Euro und Baukosten in Höhe von 43,4 Millionen Euro enthalten.

Da der Rhein als Bundeswasserstraße auch während der Bauarbeiten dauerhaft frei zu halten ist, müssen diese aufwendig und kleinteilig abgewickelt werden, so die Verwaltung. Es sei lediglich möglich, die Nutzung der Schifffahrtsrinne kurzzeitig einzuschränken. Eine Machbarkeitsstudie habe zudem ergeben, dass die Bestandsbauwerke im Bereich der Ufer und des Rhein instandgesetzt werden müssen. Die Baustelle soll über den Norbert-Burger-Platz an der südlichen rechtsrheinischen Rampe der Hohenzollernbrücke zugänglich sein.

Stadt Köln: Planungen sollen dieses Jahr beginnen

Die Stadt will mit der Planung bereits in diesem Jahr beginnen. Der Stadtrat soll Anfang 2022 den erweiterten Planungsbeschluss fassen – danach können die Bauarbeiten beginnen. Wie lange es dauern wird, um das Projekt abzuschließen, ist noch unklar.

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Auf der Nordseite soll kein neues Brückenbauwerk entstehen – die Stadt plant dort lediglich eine Erweiterung des sogenannten Kragarms. Dabei handelt es sich um eine Art Balkon, auf dem sich der jetzige Fußgänger- und Radweg befindet. Dieser Bereich ist bislang lediglich 3,60 Meter breit, was zu vielen Konflikten zwischen Passanten und Radfahrern führt. Der Weg führt zudem entlang eines Zauns, an dem Tausende Liebesschlösser hängen, mit denen Paare ihre Beziehung symbolisch bekräftigen. Nach dem Umbau wäre der Bereich fünf Meter breit.

Die Verwaltung hat auch prüfen lassen, ob es möglich wäre, den Kragarm abzureißen und vollständig neu zu bauen. Dann wäre es möglich, den Weg auf eine Breite von 7,50 Meter auszuweiten. In diesem Fall wären allerdings statische Neuberechnungen nötig, die dazu führen könnten, dass die Deutsche Bahn ihren Brückenteil verstärken müsste. Die Stadt hat daher von dieser Variante wieder Abstand genommen.

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Die Erweiterung der Nordseite soll einer ersten Prognose zufolge vier Millionen Euro kosten. Dabei entfallen 1,1 Millionen Euro auf die Planung und 2,9 Millionen Euro auf den Bau. Die Planung soll zusammen mit der Erweiterung der Südseite nach einer EU-weiten Ausschreibung noch in diesem Jahr beginnen. Wann gebaut werden kann, hängt unter anderem vom geplanten Ausbau der S-Bahn-Stammstrecke der Deutschen Bahn ab.

Unklar ist bislang noch, wie es mit der geplanten Rampe weitergeht, die vom Breslauer Platz auf die Nordseite der Hohenzollernbrücke führen soll, um Radfahrern die Überfahrt zu erleichtern. Bislang müssen sie ihr Rad über eine Treppe nach oben schleppen. Wie zu erfahren war, soll noch in diesem Frühjahr eine Lösung präsentiert werden. Dann muss auch entschieden werden, ob ein Provisorium oder eine dauerhafte Lösung umgesetzt wird.

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