„Wo sind die ganzen Menschen?“Andrang auf Zülpicher Viertel hält sich an Rosenmontag in Grenzen

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Verkleidete Menschen stehen auf der eingezäunten Zülpicher Straße.

Die Zülpicher Straße an Rosenmontag um 15 Uhr

Am frühen Abend lag die Auslastung auf der Feiermeile laut Stadt bei rund 50 Prozent. Bis zum frühen Abend gab es keine besonderen Zwischenfälle.

Gegen 16.30 Uhr erreicht die Stimmung auf der Zülpicher Straße allmählich ihren Höhepunkt. Und bei vielen der jungen Feiernden auch der Alkoholpegel. An der Ecke Roonstraße schunkelt und grölt die Menge dicht gedrängt zur Musik, die aus Bars und Bluetooth-Boxen dröhnt. Immer wieder sieht man Sanitäter und Mitarbeiter des Ordnungsamtes, die Menschen aus der Menge ziehen, die zu viel getrunken haben und Hilfe brauchen.

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Und doch ist der Andrang auch an Rosenmontag im Vergleich zum 11.11. im vergangenen Jahr deutlich geringer. Zumindest am Nachmittag kam man noch ohne Probleme auf die Feiermeile. Die Ausweichfläche auf der Uniwiese ist leergefegt. Auch der Aachener Weiher ist abseits von ein paar verkleideten Grüppchen verwaist. Manch einer der Karnevalisten, die in den vergangenen Jahren schon einmal hier war, fragt beim Blick auf die Uniwiese ungläubig: „Wo sind denn die ganzen Menschen?“

Eine Sprecherin der Stadt bilanziert am frühen Abend: „Es ist gut gefüllt, aber es ist noch nicht zum Bersten voll.“ Am Abend lag die Auslastung im gesamten Viertel bei ungefähr 50 Prozent, so die Sprecherin. Schon an Weiberfastnacht hielt sich der Andrang auf das Zülpicher Viertel wegen des Dauerregens in Grenzen.

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Und auch abseits der Feiermeile war es wohl ein vergleichsweise friedlicher Rosenmontag. In der ganzen Stadt haben Feuerwehr und Rettungsdienst bis 16 Uhr 280 Einsätze gezählt, teilt die Stadt in einer ersten Zwischenbilanz mit. Bei 245 davon handelt es sich um Einsätze des Rettungsdienstes. Besondere Einsätze seien nicht zu verzeichnen. Hilfsorganisationen wie die Johanniter und die Malteser waren mit rund 600 Mitarbeitern im Einsatz. Bis zum Nachmittag leisteten sie laut Stadt in 104 Fällen Hilfe, darunter waren nur drei Einsätze wegen betrunkener Jugendlicher. 

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„Wir sind aktuell in einem stabilen Zustand“, sagt ein Feuerwehrsprecher gegen 17 Uhr. Auch im eigens eingerichteten Notfallversorgungszentrums blieb die Lage ruhig. „Aber wir merken, dass die Kurve so langsam nach oben zeigt und immer mehr Feiernde in unseren Versorgungsstellen ankommen.“  Insgesamt sei es bisher aber ein friedlicher Rosenmontag, so der Sprecher.

Das Ordnungsamt hat laut Stadt elf hilflose Personen an Sanitäter übergeben und kassierte den Alkohol von 192 Jugendlichen ein, 176 mussten sich von Zigaretten trennen. Außerdem wurde eine Anzeige wegen Beleidigung gegen Mitarbeiter des Ordnungsamtes gestellt. 

Ähnlich bewerte die Polizei die Lage am Nachmittag. Während des Rosenmontagszugs sei es bisher zu keinen größeren Vorfällen gekommen. Es gibt ein paar Strafanzeigen, sagte eine Sprecherin der Polizei. Generell sei die Lage ruhig geblieben.

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