Kölsch für BesserwisserWarum wir in Köln Alaaf und Fastelovend sagen

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Unsere Serie „Kölsch für Besserwisser“ erklärt Kölsche Wörter - und woher sie kommen.

Unsere Serie „Kölsch für Besserwisser“ erklärt Kölsche Wörter - und woher sie kommen.

Köln – Warum sagen wir in Köln Alaaf und Fastelovend? In unserer Serie Kölsch für Besserwisser erklärt LVR-Sprachexperte Peter Honnen die Herkunft kölscher Begriffe:

Alaaf

„Bei Alaaf handelt es sich um einen alten Trinkspruch", erklärt Honnen. Der Begriff bestehe eigentlich aus zwei Wörtern: „all" und „aff". Also wörtlich übersetzt „alles unter". Honnen: „Im Zusammenhang mit Köln heißt das also ,alles steht unter Köln'".

Bütt

Und warum sagen wir Bütt? Bei dem Wort handelt es sich laut Honnen einfach um das alte rheinische Wort für Fass. Es sei einfach die ideale Bezeichnung für die oft seltsam gestalteten Kanzeln, in welche die Büttenreden gehalten wurden, so der Experte.

Bützen

Bützen hat eigentlich gar nichts mit Küssen zu tun, weiß Honnen: „Ursprünglich hieß es einmal ,aneinanderstoßen’.” Aber das macht im Zusammenhang mit Küssen ja auch irgendwie Sinn.

Fastelovend

Fastelovend heißt nichts anderes als der letzte Abend vor Beginn der Fastenzeit, weiß der Sprachexperte. „Und der dauert in Köln auch gerne mal ein paar Tage.” Stimmt – genau genommen von Donnerstag bis Dienstag.

Jeck

„Aus dem mittelalterlichen eingebildeten Geck hat der Kölner den Inbegriff des Fastnachtsnarren gemacht”, erklärt Peter Honnen. Und wie macht der Kölner das? Ganz einfach, das „G” wird wie so oft im Kölschen zum „J”.

Kamelle

„Kamelle ist das kölsche Wort für Bonbon, entstanden aus dem französischen ,caramel’”, weiß der Sprachexperte. Und obwohl das Bonbon überall im Rheinland eigentlich anders heißt, werden im Karneval mittlerweile überall Kamelle geworfen.

Kasalla

Kasalla hat eine interessante Wortgeschichte. „Angeblich geht das Wort auf ein Firmenschild eines Schulmöbelherstellers zurück, das die Schüler früher vor Augen hatten, wenn es vom Lehrer was hinten drauf gegeben hat”, erklärt Honnen. Nämlich das der Firma Carl Sasse aus Lauenau oder „Ca-Sa-La”.

Knabüs

Die Knabüs, also das geschnitzte Holzgewehr mit der Blume im Lauf, gehört zur Grundausstattung eines Funken. Honnen erklärt, wo das Wort herkommt: „Es setzt sich zusammen aus ,knallen’ und ,Büchse’, also Knallbüchse, im Rheinischen dann Knabüs.”

Nubbel

„Ähnlich wie ,Dingenskirchen’ hat das Wort ,Nubbel’ eigentlich gar keine richtige Bedeutung,” weiß Honnen. Und somit sei es der ideale Name für den anonymen Sündenbock, der am Ende des Karnevals für alle Sünden verbrannt wird.

Stippeföttche

Stippeföttche ist der Tanz, bei dem die Roten Funken ihre Hintern aneinander reiben. „Das Wort erklärt den Tanz sehr genau”, erklärt der Sprachexperte. „Es setzt sich zusammen aus ,Fott’ - also dem Hintern - und ,stippen’ was soviel heißt wie herausstrecken.

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