Der Zusammenschluss der Kölner Willkommensinitiativen hat sein Projekt vorgestellt.
„Ja zu Migration“Neue Kölner Kampagne gegen Vorurteile und Hetze

Eine Online-Plakat-Aktion steht im Zentrum der neuen Kampagne.
Copyright: Mosaik Mülheim
„Ja zu Migration“ heißt der Titel einer Kampagne, die der Zusammenschluss der Kölner Willkommensinitiativen (Wiku) für Geflüchtete am Freitag vorgestellt hat.
In den Räumen der Kölner Freiwilligen-Agentur an der Clemensstraße haben deren Leiterin Gabi Klein, die Vorsitzende des Mülheimer Vereins Mosaik, Marianne Arndt, sowie Angelika Wuttke, Sprecherin des Arbeitskreises Politik der Kölner Wiku-Gruppen, Henrieke Baldus vom Diakonischen Werk und die Koordinatorin des Projekts „Ja zu Migration“, Haddia Zergani, ihr Konzept vorgestellt.
Die große Mehrheit der Gesellschaft hat eine viel positivere Antwort auf die derzeit weit verbreitete populistische Stimmungsmache gegen Migration parat
„Die große Mehrheit der Gesellschaft hat eine viel positivere Antwort auf die derzeit weit verbreitete populistische Stimmungsmache gegen Migration parat, davon sind wir überzeugt“, sagte Marianne Arndt, die auch katholische Gemeindereferentin und Seelsorgerin ist. Im Rahmen der Kampagne können Menschen und Firmen ihre Porträts und kleine Texte im Internet hochladen und veröffentlichen.
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„Ja zu Migration“, das sei im Alltag für die meisten Menschen selbstverständlich, so Arndt. 40 Prozent der Kölnerinnen und Kölner haben eine Migrationsgeschichte, 20 Prozent einen Fluchthintergrund. Über das Projekt sollen Menschen ihre Erfahrungen teilen, Gesichter und Geschichten hinter dem Begriff „Migranten“ werden sichtbar.
„Ein Klima der Verunsicherung, Zurückgezogenheit und teilweise massive Hetze vom rechten politischen Rand prägen derzeit leider das gesellschaftliche Leben in weiten Teilen des Landes – Menschen mit Migrationshintergrund werden häufig als Projektion für die meisten Probleme herausgesucht“, sagt Haddia Zergani. Das Projekt wolle dem eine positive, faktenbasierte, persönliche und empathische Darstellung entgegensetzen. Das soll über die Online-Plakataktion, aber auch mithilfe einer Petition sowie einer Faktensammlung geschehen.
„Die Idee ist Anfang des Jahres, kurz vor der Bundestagswahl, im Arbeitskreis Politik der Willkommensinitiativen entstanden“, blickt Wuttke zurück. Neben dem Projektträger Mosaik beteiligen sich Organisationen wie Seebrücke Köln, die Kölner Freiwilligen Agentur, das Integrationshaus und weitere Einrichtungen daran mit Ressourcen, Netzwerken und fachlicher Expertise. Finanziell fördert auch der Integrationsrat der Stadt Köln das Demokratie-Projekt.
Band Kasalla unterstützt Kampagne
Die Verantwortlichen hoffen, „dass viele Menschen das Ziel der Kampagne unterstützen und wir würden uns sehr freuen, wenn möglichst viele Unternehmen, Prominente, Vereine und Institutionen sich beteiligen“. In den ersten Tagen seit dem Start haben sich bereits die Band Kasalla und weitere Kulturschaffende gemeldet.
Mit Faktenchecks zur Migration, wissenschaftlich begleitet durch die Universität Düsseldorf, soll laut Zergani neben dem „positiven Statement-Charakter“ auch Aufklärung betrieben werden. So könnten im Vorfeld der Kommunalwahlen im Herbst Vorurteile gegen Migranten abgebaut werden. „Auch die Kandidatinnen und Kandidaten der Oberbürgermeisterwahl haben wir angefragt“, sagt Marianne Arndt. Die Organisatorinnen von „Ja zu Migration“ hoffen allerdings vor allem auf eine große Resonanz der Bürgerinnen und Bürger.
Informationen rund um die neue Kampagne, eine Anleitung zum Mitmachen sowie Hinweise zu Unterstützungsmöglichkeiten sind im Internet auf den Seiten des Projekts zu finden. www.ja-zu-migration.de