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Kommentar

KVB
Aktion gegen lautes Bahn-Telefonieren – „Bruder, ich gleich Christophstraße“

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2 min
08.09.2025 Köln. Der KVB Übergang Ubierring / Alteburger Straße. Foto: Alexander Schwaiger

08.09.2025, Köln: Der KVB Übergang Ubierring / Alteburger Straße. Die Situation am Ubierring in Höhe der Alteburger Straße. Hier fahren Stadtbahnen der KVB Kölner Verkehrsbetriebe ganz besonders dicht an Fußgängern vorbei. Foto: Alexander Schwaiger

Die KVB hat eine Kampagne gegen zu lautes Telefonieren und Musikhören in ihren Bussen und Bahnen gestartet.

Macht aus der Bahn keine Telefonzelle! Nahezu jeder, der je mit Bus und Bahn gefahren ist, dürfte nichts dagegen haben, dass die KVB mit ihrer Kampagne das Dauergequatsche und Gedudel eindämmen wollen, das mit jedem Smartphone einsteigt und nicht aufhören will. Es sei denn, er ist schwerhörig oder neugierig. Am besten beides.

Das Problem ist nur: Erklären Sie mal einem Zwölfjährigen, der in der Linie 12 zwischen Ebertplatz und Rudolfplatz an seinem Smartphone klebt, was eine Telefonzelle ist. Einem Zwölfjährigen, der seinem Kumpel im 30-Sekunden-Takt wichtige Informationen wie „Bruder, ich gleich Christophstraße“ entgegenbrüllt, weil er noch nicht entdeckt hat, dass man das Gerät auch ans Ohr halten kann. Was zugegeben den Nachteil hat, dass man sich dabei nicht sieht.

Sie könnten es mit dem Fahrkartenautomaten versuchen, der in der Wagenmitte klemmt und – wenn Sie Glück haben – noch Münzen schluckt. Also Bruder. Eine Telefonzelle ist so ähnlich wie dieses Gerät hier, nur mit Kabel und Hörer und in einem Glaskasten, der auf den Straßen stand. Den musste man mit Münzen füttern, eine Nummer auf einer Drehscheibe wählen, und je weiter entfernt der „Bruder“ saß, desto schneller hat die Zelle die Münzen verschluckt. Die Antwort dürfte ungefähr so ausfallen: „Voll geil, Bruder!“

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Den Unterschied zwischen Orts- und Ferngespräch könnten Sie ungefähr so erklären. Ortsgespräch ist Kurzstrecke, Ferngespräch ganz Köln. Also Preisstufe 1b. Wenn er dann immer noch nicht kapiert hat, dass er in der Bahn nicht in sein Smartphone brüllen soll, sagen Sie ihm, dass das verboten ist und er das Teil beim Schaffner abgeben muss.

Diese Einrichtung wird er zwar auch nicht kennen, aber wenn Sie viel Glück haben, aufstehen, weil er nicht schwerhörig, aber neugierig ist. Um diesen Schaffner am anderen Ende der Bahn zu suchen, das Smartphones sammelt und bestimmt voll geil ist, Bruder! Und dann haben Sie Ihre Ruhe!