24 Stunden keine Bahnen in KölnErneuter Warnstreik bei der KVB

Die verwaiste KVB-Haltestelle Rudolfplatz.
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Köln – Kunden der Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB) müssen sich am Donnerstag erneut eine Alternative zu Bus und Bahn suchen. Laut Gewerkschaft Verdi findet von Donnerstag, 3 Uhr, bis Freitag, 3 Uhr, ein erneuter 24-stündiger Warnstreik statt. Die Stadtbahnen fallen komplett aus, Busse fahren nur, wenn die Linien von Subunternehmen der KVB bedient werden.
Das trifft auf etwa ein Drittel aller Busleistungen zu. Welche Busse fahren, können Kunden über die elektronische Fahrplanauskunft der KVB erfragen. Betroffen von dem Warnstreik sind kommunale Nahverkehrsbetriebe in ganz Nordrhein-Westfalen.
Da der Warnstreik am Donnerstag auch in Bonn stattfindet, fallen auch die Bahnen der Linien 16 und 18, die die KVB gemeinsam mit den Stadtwerken Bonn betreiben, ganztägig aus. Kundencenter und Vertriebsstellen der KVB bleiben ebenfalls geschlossen. Die Deutsche Bahn, die Mittelrheinbahn und andere Eisenbahn-Unternehmen werden nicht bestreikt. Daher könnten alternativ S-Bahnen, Regionalbahnen und Regionalexpressbahnen genutzt werden, so die KVB.
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Tarifvertrag gefordert
Erst in der vergangenen Woche waren die KVB-Bahnen und die meisten Busse 24 Stunden lang in den Depots geblieben. Hintergrund ist die Forderung von Verdi nach einem bundeseinheitlichen Rahmentarifvertrag für die Beschäftigten des öffentlichen Nahverkehrs. Dabei geht es um einheitliche Regelungen für den Ausgleich von Überstunden, Zulagen für Schichtdienste, Urlaub und Pausenregelungen.
„Wir haben einen Flickenteppich aus verschiedenen Tarifverträgen in den einzelnen Bundesländern“, so Gewerkschaftssekretär Frank-Michael Munkler. Auch nach dem Warnstreik von vergangener Woche hätten die Arbeitgeber keine Gesprächsbereitschaft gezeigt. Nötig seien attraktive Arbeitsplätze, so Munkler. Schon jetzt gebe es im Nahverkehr bundesweit 15.000 nicht besetzte Stellen.