„Unermüdlicher Einsatz“ für die KulturMarianne Dickel feiert 100. Geburtstag

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Marianne Dickel (2. v.links) mit ihrer Tochter Inga Dickel, OB Henriette Reker und Unternehmer Peter Jungen (v.links).

Marianne Dickel (2. v.links) mit ihrer Tochter Inga Dickel, OB Henriette Reker und Unternehmer Peter Jungen (v.links).

Köln – Es hätte eine große Feier mit 100 Gästen werden sollen, wie sich das für einen 100. Geburtstag gehört. Doch Corona-bedingt konnte Marianne Dickel zu ihrem großen Tag am Samstag nur ihre Familie, einige wenige Freunde – und die erste Bürgerin Kölns als Gratulanten begrüßen: Oberbürgermeisterin Henriette Reker überbrachte persönlich die Glückwünsche der Stadt und zeigte sich beeindruckt von der geistigen und körperlichen Frische der Jubilarin.

Über 20 Jahre war Dickel Vorsitzende der Gedok

Dickel, in Schleswig-Holstein geboren, kam in den 1950er Jahren mit ihrem Mann nach Köln. Nach dessen Tod 1966 stieg sie ins Kulturmanagement ein. Von 1968 bis 1990 war sie Vorsitzende der Gemeinschaft der Künstlerinnen und Kunstfördernden (Gedok) in Köln und bis 1990 auch im Bundesvorstand der Gedok tätig.

Dickel organisierte Kunstausstellungen, Lesungen, Theateraufführungen, Konzerte und Kulturreisen. Überregional wirkte sie im Vorstand des Bundesverbands Bildender Künstlerinnen und Künstler (BBK) und der Internationalen Gesellschaft der Bildenden Künste (IGBK).

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1986 bekam sie das Bundesverdienstkreuz

Seit 1976 gehört Dickel auch den „Soroptimistinnen“ an, einem Zusammenschluss von Frauen im Berufsleben, die sich für Frauenrechte und die volle Gleichstellung in allen Belangen des öffentlichen und privaten Lebens einsetzen. Von 1980 bis 1982 war Dickel Präsidentin des Kölner Clubs der Soroptimistinnen. Als Delegierte vertrat sie diese auch international. Bis heute nimmt sie an den monatlichen Treffen der Seniorinnen teil. 1986 wurde Dickel mit dem Bundesverdienstkreuz geehrt.

Der Unternehmer Peter Jungen, der die Feier zu Dickels Ehren ursprünglich in seinem Haus ausrichten wollte, konnte ihr zum Festtag vorab ein Gratulationsschreiben von Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) übermitteln. Darin würdigt Laschet Dickels „unermüdlichen Einsatz“ für die Kulturlandschaft in NRW und „weit über unsere Landesgrenzen hinaus“. Ihr jahrzehntelanges Engagement sei vorbildlich, lobte der Ministerpräsident. „Es sind Menschen wie Sie, die unser Land Nordrhein-Westfalen stark gemacht haben.“

Besonders beeindruckt habe ihn auch, dass Dickel bis zu ihrem 85. Lebensjahr aktive Golferin war. Den Sport hatte sie seit 1960 betrieben und sich auch als Betreuerin der Jugend-, Frauen- und Seniorenmannschaften betätigt. Jungen sicherte der Jubilarin zu, dass die versprochene große Feier noch vor ihrem 101. Geburtstag, möglichst im laufenden Jahr, nachgeholt werde.

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