Großes Radsportevent6500 Teilnehmer und die Profis Greipel und Zabel sind bei „Rund um Köln“ dabei

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Zu sehen sind die Verantwortlichen von „Rund um Köln“ mit den Rennrad-Legenden Rick Zabel (links),André Greipel (Mitte links) und Artur Tabat (Mitte).

Die Verantwortlichen von „Rund um Köln“ mit den Rennrad-Legenden Rick Zabel (l.),André Greipel (Zweiter von l.)und Artur Tabat (Mitte).

Zieleinfahrt beim Traditionsrennen am Sonntag ist der Rheinauhafen.

In dem Moment, wenn Rick Zabel am Sonntag die weit über 100 Kilometer Strecke und 2440 Höhenmeter mit dem Fahrrad absolviert hat und am Kölner Rheinauhafen durch die Ziellinie fährt, dann ist er im Alter von gerade einmal 30 Jahren ein „Rentner“. Ein bisschen Wehmut über die Entscheidung, seine Karriere am 26. Mai 2024 in Köln zu beenden, ist dem deutschen Rennradprofi bei der Präsentation des Ablaufs für das Rennen „Rund um Köln“ im „Art'otel Cologne“ am Holzmarkt anzusehen.

Bereits in der 106. Auflage findet der Wettkampf-Klassiker am Sonntag statt, „in diesem Jahr mit mehr Teilnehmerinnen und Teilnehmern als je zuvor“, wie Markus Frisch, Geschäftsführer der Kölner Ausdauer-Sport GmbH, am Freitag mitteilt. Eine positive Entwicklung, die den Ausrichtern, Profi Zabel sowie dem Kölner Rennrad-Urgestein Artur Tabat zufolge auch der gewachsenen Begeisterung für den Radsport während der Corona-Zeit geschuldet ist.

Neben dem Elite-Rennen, das aus insgesamt 24 Teams besteht, darunter ein „Team Deutsche Nationalmannschaft“ um Zabel sowie Fahrer von sieben Profi-Teams, die auch an der internationalen „World Tour“ mit der Tour de France und anderen Rundfahrten bestreiten, besteht „Rund um Köln“ auch 2024 zusätzlich wieder aus einem sogenannten Jedermann-Rennen. Für diese drei „Velodom“ genannten Strecken stehen die Distanzen 30 sowie 70 und 130 Kilometer zur Auswahl und bereits weit vor dem Startschuss am Sonntag haben sich dafür knapp 6500 Menschen angemeldet.

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Erhebliche Steigerung der Teilnehmerzahl

„Das ist eine Steigerung der Teilnehmerzahl um 34 Prozent gegenüber dem Vorjahr“, sagt Frisch. Auch der Anteil der Frauen unter den Startern  ist gestiegen, beim „Velodom 30“ etwa nähmen 30 Prozent, bei der 70-Kilometer-Distanz 15 Prozent und bei der Tour über 130 Kilometer drei Prozent Frauen teil. Es solle ein „Radsportfest am Rhein“ werden, so Frisch, denn auch am Harry-Blum-Platz wird bereits am Samstag, vor allem aber dann am Sonntag parallel zu den Rennen ein vielfältiges Programm von Nachwuchs- und Kinder-Rennen über Live-Musik bis hin zu Spielen, Spaß und einer „Fahrrad-Expo“ geboten.

„Das internationale Fahrerfeld des Rennens mit zahlreichen Weltklassenfahrern startet am Sonntag um 10.45 Uhr, die Zieleinfahrt der Elite ist für etwa 15.30 Uhr am Rheinauhafen angesetzt“, erläutert André Greipel, ebenfalls Ex-Radprofi und sportlicher Leiter von „Rund um Köln“. Dazwischen starten zeitversetzt und auf unterschiedlichen Streckenverläufen die „Velodrom-Rennen“. Auch diese drei Fahrten kommen am Harry-Blum-Platz ins Ziel.

Profi-Distanz führt von Köln bis nach Wipperfürth

Die Profi-Distanz führt von der Kölner Südstadt aus bis nach Wipperfürth und Agathaberg, wo eine zweite Schleife ansteht, bevor die Teams durch das Bergische Land zurück nach Köln fahren. „Es ist eine anspruchsvolle Strecke mit viel Platz für spannende taktische Manöver der Teams“, betont Greipel. Und auch der in Köln lebende Rick Zabel hofft, auf der letzten Strecke als Profi noch einmal ganz vorn mitfahren zu können. „Ich bin gut vorbereitet und denke, dass genug Power in meinen Beinen steckt, um an der Spitze anzugreifen“, so der Sprint-Star und Tour-de-France-Teilnehmer.

Etwa mit der Hälfte der Strecke, so die Prognose des 30-Jährigen, werde es die ersten Angriffe der Teams untereinander und Ausbruchsversuche geben. Live verfolgt werden kann das Sportereignis in einem moderierten Stream im Internet auf Youtube sowie sportschau.de, aber auch auf Leinwänden am Harry-Blum-Platz und einigen weiteren Stellen entlang der Strecke. Dafür sind vier Motorrad-Kameras und sogar ein Helikopter im Einsatz.

„Ich würde am liebsten auch noch einmal mitfahren, das ist aber zeitlich nicht möglich“, scherzt der Kölner Artur Tabat. Zabel wünscht er für sein letztes Rennen viel Erfolg und beruhigt ihn im Anschluss, dass „der Ruhestand gar nicht so übel“ sei, so der 82 Jahre alte Ex-Radprofi.

Alle Informationen zu Straßensperrungen, Durchfahrtzeiten und und Streckenverläufen rund um das sportliche Großereignis sowie zu den Teams, den Rennen und dem Begleitprogramm sind im Internet zu finden.

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