Notre-Dame oder Kölner StadtarchivKulturgüter in Köln bei Unglücken besser sichern

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Ein Feuer hat Notre-Dame in Paris schwer beschädigt.

Ein Feuer hat Notre-Dame in Paris schwer beschädigt.

Köln – Der Brand von Notre-Dame, der Einsturz des Kölner Stadtarchivs, der Brand in der Herzogin-Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar und im Nationalmuseum in Rio de Janeiro: Bei jeder dieser Katastrophen wurden Kulturgüter von unschätzbarem Wert vernichtet. Durch die Gründung sogenannter Notfallverbünde wollen sich kulturelle Einrichtungen besser auf solche Katastrophen vorbereiten und schon im Vorfeld Mechanismen etablieren, um die Kulturgüter im Ernstfall schnell zu sichern.

2009 stürzte das Kölner Stadtarchiv ein.

2009 stürzte das Kölner Stadtarchiv ein.

42 solcher Notfallverbünde gibt es bereits in Deutschland – darunter der Kölner Notfallverbund, in dem sich bislang 25 Kölner Archive zusammengetan haben. Vertreter all dieser Verbünde haben sich in Köln zu einer großen bundesweiten Tagung unter dem Titel „Weimar-Köln-Rio-Paris“ zusammengefunden. Ziel ist die Gründung einer Arbeitsgemeinschaft Notfallverbünde, um im engen Schulterschluss mit Feuerwehr und Technischem Hilfswerk aus den Katastrophen zu lernen und sich im Notfall gegenseitig personelle und technische Hilfe zu leisten.

Check der Fluchtwege

Zu den Präventionsmaßnahmen, die von den Notfallverbünden durchgeführt werden, gehören unter anderem regelmäßige Begehungen der Magazine auf Wasserschäden und ein Check der Fluchtwege. „Da fällt dann beispielsweise auf, dass manchmal die Notausgänge zu schmal sind, um mit den Materialwagen herauszugelangen. Da müsste dann im Notfall alles von Hand rausgetragen werden“, erläuterte Ulrich Fischer, Vorsitzender des Kölner Notfallverbundes.

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In dem Verbund werden in Archiven und Bibliotheken regelmäßig Notfallübung durchgeführt. Dabei trainieren die Archivare neben der sachgerechten Bergung auch das Verpacken und Sichern der Materialien in den Archiven – etwa bei Wasserschäden durch Sprinkleranlagen. Fischer erklärte, dass in Zusammenarbeit mit der Kölner Feuerwehr ein spezieller Container entwickelt worden sei, den die Brandschützer am potenziellen Einsatzort platzieren könnten.

Darin seien die entsprechenden Vorrichtungen für die Erstversorgung der Dokumente, die hier in einem Durchlauf fotografiert, in Plastikfolie eingeschlagen und eingefroren werden können. Die Stadt Köln habe dafür bereits einen Eigenanteil von 40.000 Euro zur Verfügung gestellt. Der übrige Anteil müsse nun von Land und Bund beigesteuert werden.

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