Corona-MaßnahmeWas es mit der Drohne am Kölner Dom auf sich hat

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Eine Drohne inspiziert den Kölner Dom. Mit den Bildern wird anschließend ein dreidimensionales Abbild der Kirche im Computer erstellt. Damit sollen später unter anderem leichter Reparaturarbeiten durchgeführt werden können.

Köln – Der Kölner Dom bekommt einen „digitalen Zwilling“. Auf diesen Nenner bringt Michael Jürkel, Steintechniker der Dombauhütte, das Projekt, dessen Umsetzung im vorigen Herbst probeweise begann und in dieser Woche fortgesetzt wird: Mit Hilfe von Spezialdrohnen unterschiedlicher Systeme, von denen immer nur eine fliegt, wird die Kathedrale vermessen, und aus den so gewonnenen Aufnahmen entsteht sukzessive ein dreidimensionales Modell.

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Es kann am Computer herangezoomt und in jede beliebige Richtung gedreht werden. So hilft es der Dombauhütte, schwer zugängliche Bereiche des Bauwerks besser zu überwachen und Schäden frühzeitig zu erkennen. Sonst müssten weiterhin aufwendige Gerüste aufgebaut werden, und Mitarbeiter müssten sich in abgelegene Ecken abseilen.

Bereich um den Kölner Dom deutlich leerer

Im Herbst machte die in Monheim ansässige Firma Northdocks Aufnahmen von der Nordostecke des Nordturms, die anschließend am Rechner zusammengesetzt wurden. „Wir waren überrascht von dem guten Ergebnis“, sagte Jürkel am Mittwoch, als eine von vier Drohnen im Einsatz war. Dieses Mal wird an mehreren Tagen die komplette Westfassade erfasst.

Dabei macht es sich die Dombauhütte zunutze, dass die Domumgebung wegen der Corona-Regelungen viel weniger frequentiert ist als sonst. Ein Teil der Domplatte ist abgesperrt, damit die Experten ihre Präzisionsarbeit ungestört verrichten können. Je aufmerksamer die Piloten die Drohnen, die sich dem Bauwerk mit einem Sicherheitsabstand von fünf bis sieben Metern nähern, auf Sicht steuern, umso weniger muss nachgearbeitet werden.

„Das ist bestens angelegtes Geld“

Die Westfassade und die beiden Türme werden in mehr als 30.000 hochauflösenden Bildern detailgetreu eingefangen. In den kommenden Monaten werden nach und nach weitere Teile des Doms erfasst. Am Ende werde man über eine „orts- und zeitunabhängige Arbeitsgrundlage für Generationen“ verfügen, so Patrick Reschke, Geschäftsführer von Northdocks.

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Die künftigen Planungsarbeiten würden beträchtlich erleichtert, sagte Dombaumeister Peter Füssenich. Die Dombauhütte erweise sich wieder einmal als „Innovationsschmiede“, die alle technischen Möglichkeiten nutze, um die Kathedrale zu erhalten. Rund 250 000 Euro kostet es, den „digitalen Zwilling“ zu schaffen. Die Mittel hat der Zentral-Dombau-Verein bereitgestellt. „Das ist bestens angelegtes Geld“, sagte dessen Ehrenpräsident Michael H. G. Hoffmann. Des 3D-Modell ermögliche es, „zielgerichtet zu erkennen, „wo was zu tun ist“, und verringere auf Jahre gesehen die Kosten.

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