Oberbürgermeisterin Henriette Reker und der Kölner Grünen-Abgeordnete Sven Lehmann haben sich geäußert.
„Besorgt mich sehr“Reker und Lehmann äußern sich – Kölner Reaktionen zur Merz-Pleite

Kölns Oberbürgermeisterin Henriette Reker. (Archivbild)
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Die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker hat auf die historische Pleite von Friedrich Merz bei der Wahl zum Bundeskanzler am Dienstag in Berlin reagiert. „Die gescheiterte Wahl des Bundeskanzlers besorgt mich sehr“, schrieb Reker am Dienstag auf der Plattform X.
„Es geht jetzt um die Stabilität unserer Demokratie und darum, wer unseren Staat eigentlich trägt“, fügte Reker an. Das könne nur „die politische Mitte“ sein, so die Kölner Oberbürgermeisterin. „Ich appelliere an alle Abgeordneten, sich ihre große Verantwortung bewusst zu machen“, schrieb die parteilose Politikerin weiter auf X.
Der noch geschäftsführende Queer-Beauftragte der Bundesregierung, Sven Lehmann, ist angesichts der überraschenden Entwicklungen rund um die Kanzlerwahl unterdessen nach eigenen Angaben froh, dass er noch nicht offiziell aus dem Amt entlassen wurde. „Gut, dass ich meine Entlassungsurkunde noch nicht bekommen habe“, sagte er der dpa scherzhaft am Rande der Beratungen der Grünen-Fraktion im Bundestag. „Wer weiß, was noch kommt“, schob der Kölner hinterher.
Hintergrund ist das Scheitern von CDU-Chef Friedrich Merz im ersten Wahlgang der Kanzlerwahl im Bundestag. Merz erhielt in geheimer Abstimmung 310 von 621 abgegebenen Stimmen und damit 6 weniger als die nötige Mehrheit von 316. Die Bundesregierung bleibt deshalb nun erst einmal weiter geschäftsführend im Amt. Das ist für diesen Fall so vorgesehen. Die Koalitionsfraktionen CDU/CSU und SPD haben zusammen 328 Sitze im Parlament.
Lehmann erklärte, er sei vom Ergebnis der ersten Abstimmung überrascht gewesen. Auch andere Grünen-Politiker berichteten davon, mit dem Verlauf der Kanzlerwahl nicht gerechnet zu haben. Lehmann gewann bei der Bundestagswahl im Februar im Wahlkreis 93 - Köln II die Mehrheit der Erststimmen. (dpa, red)