25-jähriges JubiläumIn nur 26 Monaten: So wurde die Lanxess-Arena in Köln gebaut

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Ein Bild der Baustelle der Lanxess-Arena.

Der Stahlbogen über der Arena ist 76 Meter hoch. (Archivbild)

Die Lanxess-Arena feiert 25-jähriges Bestehen. Für Köln-Deutz hat die Arena einige Veränderungen mit sich gebracht.

Es war eine der größten Baustellen Europas, die am 31. Juli 1996 mit dem ersten Spatenstich startete. Die Kölner Ost-West-Achse, im Westen angefangen mit dem Rudolfplatz, würde künftig in Deutz einen spektakulären Endpunkt finden, so der Plan. Das Rechtsrheinische sollte nach dem Niedergang der Industrie wiederbelebt werden. Mit Deutschlands größter multifunktionalen Veranstaltungshalle.

Gerade einmal 26 Monate dauerte es, bis Köln eine neue Landmarke hinzu gewonnen hatte. 120 000 Kubikmeter Beton, 11 000 Tonnen Stahl und 8000 Quadratmeter Glas für die Fassade wurden in kürzester Zeit dort verbaut, wo sich zuvor ein Verkehrsübungsplatz mit gelegentlicher Kirmes befunden hatte. Darüber spannte sich ein 76 Meter hoher Stahlbogen, für den ein 90 Meter hoher Baukran zum Einsatz kam. Das „Henkelmännchen“, so die volkstümliche Bezeichnung, war geboren. Und 2300 Menschen hatten dabei geholfen.

900 Millionen D-Mark für Bau der Lanxess-Arena in Köln

Allerdings hatten die Vorplanungen umso länger gedauert. Die ersten Überlegungen für einen Nachfolgebau der in die Jahre gekommenen Sporthalle gehen bis weit in die 1980er Jahre zurück. Zunächst stimmte der Rat für den Entwurf des „EuroPalasts“ der Strabag Bau AG. Als die ihr Vorhaben zurückzog, kam der Baukonzern Philipp Holzmann zum Zug.

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Ein Bild der Baustelle der Lanxess-Arena.

Beim Bau der Arena waren 2300 Menschen beteiligt.

Die Pläne des von Holzmann beauftragten Architekturbüros Böhm sahen vor, das riesige Oval in einen künstlichen Hügel einzubetten, durch den auch die Opladener Straße führen sollte. Anfang der 1990er Jahre wurde mit dem Holzmann-Konzern eine Rahmenvereinbarung über den Bau der Arena geschlossen. Investor und Bauherr wurde die „Immobilienfonds Köln-Deutz Arena und Mantelbebebauung GbR“, vertreten durch die Josef Esch Fonds-Projekt GmbH. In der Politik hatte Oberstadtdirektor Lothar Ruschmeier für dieses Konstrukt geworben.

Um das Projekt wirtschaftlicher zu gestalten, sollte die Arena in eine Randbebauung aus Parkhäusern, Bürokomplexen und der Kölnarena 2 integriert werden. Ausreichend Mieter fanden sich jedoch nicht, sodass die Stadt Köln die Randbebauung selbst nutzte und dem Esch-Fonds so langfristige Erträge bescherte. 1996 konnte endlich mit dem Bau begonnen werden. Kosten: Insgesamt 900 Millionen D-Mark.

Arena bringt Vor- und Nachteile für Köln-Deutz

„Es ist deutlich unruhiger geworden in Deutz“, sagt Georg Klein, Vorsitzender der Bürgervereinigung Deutz, über das Henkelmännchen, das mit rund zwei Millionen Besuchern pro Jahr weltweit ganz weit vorne mitspielt: „Der Autoverkehr hat Deutz schon sehr geschadet.“ Viele Konzertbesucher parkten ihr Auto lieber irgendwo im Halteverbot, als ein paar Euro für das Parkhaus zu bezahlen.

Ein Bild der Baustelle der Lanxess-Arena.

Der Bau der Arena dauerte 26 Monate.

Wirtschaftlich habe die seit 2008 als Lanxess-Arena firmierende Multifunktionshalle dem Stadtteil freilich genutzt: „Die Lokale sind proppenvoll, wenn Helene Fischer sieben Mal hintereinander auftritt“, sagt der 65-Jährige, der nur 300 Meter von der Arena entfernt wohnt. Auch sei Deutz im Bewusstsein der Kölner aufgewertet worden.

Wechselnde Betreiber der Kölner Lanxess-Arena

Die Arena Management GmbH als Betreiber der Halle startete zunächst als Holzmann-Tochter. Dann ging Holzmann pleite und private Gesellschafter übernahmen das Ruder. Seit 2012 fungiert das Ticket- und Entertainment-Unternehmen CTS Eventim als Betreiber. Drei Jahre später gab es auch einen neuen Eigentümer: Die „Junson Capital Company Limited“ aus Hongkong erwarb die prominente Immobilie.

Im Jubiläumsjahr läuft die Arena wieder rund, die Langzeitkrise namens Corona ist auch hier überwunden. 35 Millionen Besucher haben sich seit 1998 auf den Weg nach Deutz gemacht, um ihren Lieblingsstars bei der Arbeit zuzuschauen.

Georg Klein kennt die Arena nicht nur von den Zuschauerrängen aus, sondern auch den Blick von der Bühne. Als Mitglied der Blauen Funken steht er dort regelmäßig, wenn die „Lachende Kölnarena“ ansteht. Der Blick in die Weiten der Riesen-Schüssel sei ein beeindruckendes Erlebnis. Die Arena habe sich für ihr Alter erstaunlich gut gehalten.

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