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Gesperrte Gedenkstätte St. AlbanKölns OB Burmester kündigt Weiterentwicklung an

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Die Gedenkstätte St. Alban.

Die Gedenkstätte St. Alban.

Wie geht es weiter mit der gesperrten Gedenkstätte St. Alban? Baudezernent Markus Greitemann und der neue OB Torsten Burmester äußerten sich im Rat dazu. 

Oberbürgermeister Torsten Burmester (SPD) hat angekündigt, „unverzüglich“ mit Stadtdechant Robert Kleine (katholisch) und Stadtsuperintendent Bernhard Seiger (evangelisch) zu sprechen, um an der aus Sicherheitsgründen gesperrten Ruine St. Alban „eine Weiterentwicklung vorzunehmen“.

Das sagte Burmester am Donnerstag am Anfang der Ratssitzung während einer Aktuellen Stunde, die die AfD beantragt hatte. Was Burmester mit der Weiterentwicklung konkret meinte, ließ er offen.

Im Zweiten Weltkrieg zerstört

Wie am Mittwoch berichtet, findet das zentrale Gedenken zum Volkstrauertag in Köln traditionell in der Ruine der ehemaligen Pfarrkirche St. Alban am Wallraf-Richartz-Museum statt. Die im Zweiten Weltkrieg bis auf den Turm stark beschädigte Kirche gehört mittlerweile der Stadt.

Seit 1959 dient sie als Gedenkstätte für die Kriegstoten, sie befindet sich laut einer Sprecherin der Stadt in einem äußerst schlechten Zustand und ist sanierungsbedürftig. Nach Angaben der Stadt Köln lösen sich kleine Gesteinsteilchen aus dem Ziegelmauerwerk und fallen in den Innenraum.

Aus Sicherheitsgründen gesperrt

Am vergangenen Sonntag musste die Stadt Köln wie bereits im Vorjahr aus Sicherheitsgründen auf den Platz vor der Kirche St. Maria im Kapitol ausweichen. Laut der Sprecherin ist die Verkehrssicherheit vor allem für größere Menschenmengen nicht gegeben.

Zuvor hatte Seiger in der Serie „100 Ideen für Köln“ des „Kölner Stadt-Anzeiger“ vorgeschlagen, St. Alban nicht nur am Volkstrauertag zu öffnen. Dem erteilte Baudezernent Markus Greitemann eine Absage, er sagte im Rat, Nutzungsänderungen seien nicht geplant: „Diese Ruine soll bewusst nicht begangen oder genutzt werden, weil sie als Mahnmal die Verluste und Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges architektonisch vor Augen führt.“

Und weiter: „Es ist aus denkmalpflegerischer Sicht und aus unserer Sicht nicht das Ziel, einen öffentlichen Raum beziehungsweise Veranstaltungsort zu schaffen.“ Wie das mit Burmesters Aussage zusammen passt, blieb zunächst offen. 

Es brauche keinen Auftrag der Politik, eine mit hohe Wahrscheinlichkeit „sehr kostenintensive Sanierung im Inneren vorzunehmen“. Natürlich sei die Verwaltung verpflichtet, die Bausubstanz zu erhalten und durch Instandsetzungen zu ertüchtigen. Aktuell werden etwa Bleche an die Fensterbänke angebracht, um das Mauerwerk darunter vor Feuchtigkeit zu schützen.

CDU-Parteichefin Serap Güler verschickte während der Ratssitzung eine Pressemitteilung, sie sagte, „der weitere Verfall ist keine Option“. „Wer kulturelles Erbe ernst nimmt, muss jetzt handeln – nicht erst dann, wenn es zu spät ist.“ Die CDU bittet Burmester deshalb „eindringlich, die Sanierung von St. Alban aktiv voranzutreiben“. Greitemann war für die CDU als Oberbürgermeisterkandidat angetreten.