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Offenbar LeerstandTelekom prüft Zukunft des 101-Meter-Hochhauses am Kölner „Colonius"

Lesezeit 2 Minuten
Das neue Hochhaus von Art-Invest soll 96 Meter hoch sein (Mitte). Das Telekom-Haus misst 101 Meter, das Herkules-Hochhaus 103 Meter, der Fernsehturm 266 Meter.

Das neue Hochhaus von Art-Invest soll 96 Meter hoch sein (Mitte). Das Telekom-Haus misst 101 Meter, das Herkules-Hochhaus 103 Meter, der Fernsehturm 266 Meter.

Offenkundig steht das Gebäude leer, die Telekom bestätigt das aber nicht. Auf der anderen Seite soll ein weiteres Hochhaus entstehen.

Die Deutsche Telekom prüft verschiedene Möglichkeiten, wie die Zukunft für ihr 101-Meter-Hochhaus in direkter Nachbarschaft zum Fernsehturm „Colonius“ aussehen könnte. Das teilte sie dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ mit. Die Frage, ob das Hochhaus an der Inneren Kanalstraße leer steht, ließ ein Sprecher offen.

Im Erdgeschoss liegen Kabel in dem Gebäude herum, einzelne Schränke sind zu sehen, aber keine Tische oder Stühle für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Der Eingang ist gesperrt.

Das Hochhaus der Telekom aus südlicher Perspektive.

Das Hochhaus der Telekom aus südlicher Perspektive.

Früher war es der Sitz der Assekuranz-Vermittlungsgesellschaft der Telekom, jetzt soll die Post in einem Gebäude ums Eck an der Venloer Straße abgegeben werden. So steht es auf dem Briefkasten. Vor Ort war zu hören, dass das Hochhaus „zu 98 Prozent leer steht“.

In der Vergangenheit hatte die Telekom schon mal eine Bauvoranfrage an die Stadt für den Standort gestellt. Laut einer älteren Mitteilung der Verwaltung könnte die Telekom den Standort ausbauen und ihre Mitarbeiter dort zusammenführen. Das ist aber schon lange her und war vor der Corona-Pandemie und dem Trend zum vermehrten Arbeiten zu Hause.

Der Sprecher der Telekom teilte mit: „Die Deutsche Telekom überprüft grundsätzlich ihre Standorte (Immobilien) in Deutschland regelmäßig. Diese Überprüfungen sind ein fester Bestandteil unseres normalen Geschäftsbetriebs.“

Der Blick von Norden auf das Gelände rund um den Fernsehturm.

Der Blick von Norden auf das Gelände rund um den Fernsehturm.

Südlich des „Colonius“ steht also offenkundig ein 101 Meter hohes Bürohaus leer, nördlich soll gleichzeitig ein 96 Meter hohes neues Hochhaus entstehen: Der Stadtentwicklungsausschuss des Stadtrates entscheidet am Donnerstag (22. Mai) darüber, ob das geplante neue Bürohaus nördlich des Fernsehturms „Colonius“ 96 Meter hoch sein darf. Art-Invest will das Projekt bis 2030 umsetzen, es soll ein bis zu achtstöckiges Bürohaus ersetzen.

Stadtkonservator änderte seine Meinung

Wie berichtet, gibt es eine knappe Mehrheit in dem Ausschuss dafür, obwohl der städtische Denkmalschutz zunächst die mögliche Höhe auf 80 Meter begrenzt hatte, weil der „Colonius“ unter Denkmalschutz steht und geschützt werden sollte. Auch im Architektenwettbewerb war die Höchstgrenze auf 80 Meter gedeckelt.

Zuletzt sprach Stadtkonservator Thomas Werner von einer „vertretbaren Beeinflussung“. Ein weiterer Grund ist laut Art-Invest die Wirtschaftlichkeit: Jedes Stockwerk mehr, das vermietet werden kann, kompensiert die Baukosten. (mhe)