Kokain in der MittelkonsoleDrogenkurier wegen auffälligem Wagen auf der A3 erwischt

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Der Angeklagte Drogenkurier mit seinem Verteidiger Thorsten Tuma im Kölner Landgericht.

Köln – Wäre er mit einem klapprigen Kleinwagen gefahren, es wäre wohl nichts passiert. Doch der Drogenkurier saß in einem Luxus-Mercedes und wurde auf der A3 im Bereich Königsforst vom Zoll kontrolliert. Ein Treffer für die Beamten, denn der Fahrer hatte rund drei Kilogramm Kokain dabei.

„Der Mann passte einfach nicht zu dem Auto“, beschrieb ein Zollbeamter (58) am Donnerstag im Landgericht, wie man auf den Drogenkurier aufmerksam wurde. Der Niederländer (47) kassierte am Ende drei Jahre und zehn Monate Gefängnis wegen Drogenbesitz und Beihilfe zum Handel.

Auffällig nervös bei der Kontrolle

„Es war ein Bauchgefühl und wir hatten Recht“, so der Zollbeamte zu dem Treffer auf der Autobahn. Mit zwei Autos habe man den Mercedes dann zu einem Rastplatz gelotst. Bei der Kontrolle sei der Mann dann auch auffällig nervös gewesen. Ein Drogenschnelltest schlug auf Kokain an.

Zunächst hatten die Beamten den Kofferraum durchsucht und ein Geheimversteck entdeckt, das aber leer war. Doch auch die Mittelkonsole war präpariert, darunter fand sich das Kokain. Die Mercedes S-Klasse S350 (Neupreis um 90.000 Euro) wurde beschlagnahmt, der Fahrer kam in Untersuchungshaft.

Mercedes gehört dubioser Mietwagen-Firma

„Es tut mir leid“, sagte der Mann beim Prozess. Er habe Schulden gehabt, sei von einem „Rocky“ in seiner Stammkneipe angesprochen worden. Für 500 Euro sollte er von Kleve nach Frankfurt fahren, dort die Drogen abliefern. Wo sich das Kokain im Auto befand, will der Mann nicht gewusst haben. Besonders hart treffe ihn die Trennung von seinen beiden Kindern (11, 16), hatte der Angeklagte gesagt. Er habe eine Privatinsolvenz hinter sich, sei zuletzt arbeitslos gewesen. Erst nach seiner Festnahme sei nach einer Bewerbung auf einen neuen Job die Zusage bei ihm zu Hause angekommen.

Bis zuletzt hatte der Niederländer gehofft, die ihm angebotene Arbeitsstelle doch noch annehmen zu können, doch der Richter verwehrte ihm die angestrebte Bewährung. Den Luxus-Mercedes wollte der Besitzer, eine dubiose Mietwagen-Firma, übrigens bis heute nicht zurück.

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