KVB-StreikBusse und Bahnen stehen in Köln still – Verkehrslage weitgehend ruhig

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KVB Streik KELLER

Mitarbeiter der KVB und Verdi-Vertreter protestieren am Donnerstagmorgen an der Friedrich-Karl-Straße in Köln-Niehl.

Köln – Viele Berufstätige und Schüler in Köln und der Region müssen sich am Donnerstag wieder nach Alternativen für den Weg zur Arbeit und in die Schule umsehen. Die Gewerkschaft Verdi hat zum zweiten Mal innerhalb von zehn Tagen zu einem landesweiten Warnstreik im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) aufgerufen.

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Im Kölner Raum werden die Kölner Verkehrs-Betriebe (KVB), die Stadtwerke Bonn, der Kraftverkehr Wupper-Sieg und die Rhein-Erft Verkehrsgesellschaft von 3 Uhr morgens an bestreikt. Das bedeutet, dass in Köln und Bonn alle Straßenbahnen in den Depots bleiben und nur die Buslinien bedient werden, auf denen Busse privater Busunternehmer fahren. Wir haben den Vormittag des Streiks im Newsblog begleitet.

Verkehrslage in Köln weitgehend beruhigt

12.21 Uhr: Die Verkehrslage in Köln hat sich weitgehend beruhigt. Wir halten Sie über weiterer wichtige Vorkommnisse auf dem Laufenden.

Lage auf Autobahnen entspannt sich am Vormittag

10.53 Uhr: Nach den Staus und Verzögerungen wohl auch wegen des Streiks im ÖPNV am Donnerstagmorgen hat sich der Verkehr am Vormittag beruhigt. Kurz vor 11 Uhr wurden nur noch 18 Kilometer Stau in NRW gemessen. Die Staus rund um Köln auf der A4 und A57 haben sich größtenteils aufgelöst.

Kölner Mediziner ärgert sich über Streik, aber hat auch Verständnis

9.49 Uhr: Am Wiener Platz, neben der Frankfurter Straße, entsperrt der Kölner Steffen gegen 9.30 Uhr einen E-Scooter. Der 31-Jährige kommt gerade vom Nachtdienst zurück und will endlich nach Hause. Seit 14 Uhr am vorigen Tag hat er im evangelischen Krankenhaus in Bergisch Gladbach gearbeitet. Gerade kam er mit der S-Bahn wieder in Köln an. „Immerhin fährt die“, sagt er, sie sei nur etwas voller gewesen als sonst. Normalerweise würde er für die zwei Kilometer bis zu seiner Wohnung mit der KVB fahren. Persönlich ärgere ihn der Streik natürlich, sagt Steffen und lacht. Ich finde aber, sie haben das Recht dafür. Da muss man sich halt dem höheren Wohl unterordnen."

Streik KVB Schalter

Leere KVB-Schalter mit Hinweis auf den Streik

Taxi-Fahrer profitieren von Streik – Pendler weichen aus

9.32 Uhr: „Heute und der erste Streik, das sind die ersten Tage wo wir richtig was verdienen", sagt ein Taxifahrer aus Lindenthal. Seit 7 Uhr ist er unterwegs, in zwei Stunden hat er schon 5 Kunden befördert. „So viel fahre ich sonst an einem Tag", sagt er. Jetzt wartet er am Neumarkt auf weitere Kunden „der Verkehr ist aber zäher, fahren ist heute doch auch anstrengender". Über die kurze Pause freut er sich.

Viel Verkehr auf Kölns Hauptstraßen

8.51 Uhr: Der Streik bei den Kölner Verkehrs-Betrieben (KVB) hat auch wie erwartet zu mehr Verkehr in der Stadt geführt. Am Hohenzollernring und der Aachener Straße griffen mehr Kölnerinnen und Kölner trotz des grauen Wetters zum Fahrrad. Am Clevischen Ring in Mülheim dominieren vor allem die Autos, hier sind Radfahrer oft schneller unterwegs. Auch auf der Mülheimer Brücke stockt der Verkehr besonders häufig.

Ringe Verkehr

Viel los in Köln: Auf den Ringen teilen sich Radfahrer und Autos die Straße.

Hilfsbereitschaft zum Streik am Rudolfplatz

8.28 Uhr: Gegenüber der Wallarkaden läuft Miriam Bose den Bahnsteig ab, die wenigen wartenden Busfahrer fragt sie nach der Linie 12, „Die fährt heute nicht", bekommt sie als Antwort. Die 24-Jährige will nach Zollstock fahren, dort hat sie ein Bewerbungsgespräch: „Ich hab von dem Streik nichts mitbekommen und muss zusehen, dass ich das jetzt irgendwie schnell hinkomme", sagt sie. Ein Wartender sucht ihr eine Verbindung mit dem Bus heraus, mit der sie es noch pünktlich schaffen könnte.

Mülheimerin hat Verständnis für den KVB-Streik

8.10 Uhr: Szene aus Mülheim: Eine Frau fährt am morgen die Rolltreppe am Bahnhof herunter. Als sie den Blick auf die leere Anzeigetafel wirft, geht sie direkt wieder hoch. Eigentlich, sagt sie, wusste sie ja auch, dass Streik ist. „Ich wollte einfach mein Glück versuchen", sagte die 30-Jährige. Weit habe sie es ja auch nicht - sie laufe jetzt zu ihrer Arbeitsstelle am Wiener Platz. Den Streik könne sie „absolut nachvollziehen."

Bahnhof Mülheim KVB Streik

Keine Bahnen, keine Passagiere: Der leere Bahnhof Mülheim am Donnerstagmorgen

Volle Autobahnen in NRW am Donnerstagmorgen

7.34 Uhr: Die Autobahnen rund um Köln, besonders die A4 im Kölner Südosten, sind am Donnerstagmorgen besonders stark befahren. Insgesamt wurden um 7.30 Uhr 156 Kilometer Stau in NRW verzeichnet.

Auf der A4 Olpe Richtung Köln zwischen Bergisch Gladbach-Refrath und dem Kreuz Köln-Ost stockt der Verkehr auf 4 Kilometern, Autofahrer brauchen zehn Minuten mehr.

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Ebenfalls auf der A4 Köln Richtung Aachen zwischen Dreieck Heumar und der Rodenkirchener Brücke brauchen Autofahrer ebenfalls zehn Minuten länger, der Verkehr stockt auf fünf Kilometern. Und auf der A4 Aachen Richtung Köln zwischen Köln-Klettenberg und dem Kreuz Gremberg stockt der Verkehr auf zehn Kilometern, 20 Minuten müssen Autofahrer zusätzlich einplanen.

Auf der A57 staut sich der Verkehr in Richtung Köln zwischen Köln-Worringen und Köln-Chorweiler auf zwei Kilometern.

Ampel am Militärring ausgefallen – weitere Verzögerung im Straßenverkehr

7.22 Uhr: Der Ausfall einer Ampel hat zusätzlich zum Streik zu weiteren Verzögerungen im Kölner Straßenverkehr geführt. Wie ein Sprecher der Polizei mitteilte, funktionierte die Ampel-Anlage an der Ecke Militärring/Berrenrather Straße am Donnerstagmorgen nicht. Die vielbefahrene Straße ist eine wichtige Ader für den Straßenverkehr im Kölner Stadtteil Klettenberg. Autofahrer mussten Geduld mitbringen. Inzwischen ist die Ampel wieder in Betrieb.

Streik am Flughafen Köln/Bonn droht in den Herbstferien

7.08 Uhr: Die Gewerkschaft Verdi hat angekündigt, dass sie mit dem Passagier- und Servicedienstleister Aviation Handling Services (AHS) kurzfristig zu Warnstreiks aufrufen wird. Die Arbeitsniedlerlegung könnte dann den Flughafen Köln/Bonn in den Herbstferien betreffen. Ein Datum für den Streik ist aber noch nicht bekannt.

Verdi will einheitlichen Tarifvertrag

6 Uhr: Bei den Warnstreiks geht es nicht um mehr Geld für das Personal im ÖPNV. Der Verdi-Bundesverband will vielmehr bundesweite Verhandlungen über einen einheitlichen Tarifvertrag für die insgesamt rund 87.000 Beschäftigten durchsetzen. Derzeit werden in den 16 Bundesländern jeweils eigene Tarifverträge mit den kommunalen Arbeitgeberverbänden ausgehandelt. (red/dpa)

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