Neuer Name und LogoHGK kauft Reederei für 176 Millionen Euro

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Ein Binnenschiff mit Containern auf dem Rhein

Ein Binnenschiff mit Containern auf dem Rhein

  • Der Poker ist beendet: Die Häfen und Güterverkehr Köln (HGK) AG hat das das europäische Binnenschifffahrts-Geschäft der Imperial Logistics International übernommen.
  • Damit ist das Tochterunternehmen des Kölner Stadtwerke-Konzerns zum größten Unternehmen dieser Art in Europa geworden.
  • Alle Hintergründe zu dem Kauf.

Köln – Die Häfen und Güterverkehr Köln (HGK) AG hat zum 1. August das europäische Binnenschifffahrts-Geschäft der Imperial Logistics International übernommen und ist damit das größte Binnenschifffahrtsunternehmen Europas. „Das ist ein Meilenstein in der Entwicklung der HGK hin zu einer integrierten Logistik-Holding“, sagt Uwe Wedig, Vorstandsvorsitzender der HGK. Der Kauf kostet das Tochterunternehmen des Stadtwerkekonzerns, der wiederum der Stadt gehört, 176 Millionen Euro. Rechnet man die Zinsen hinzu, sind es insgesamt 200 Millionen Euro, die das Unternehmen investiert.

Die neue Einheit soll innerhalb der HGK-Gruppe unter dem Namen HGK Shipping GmbH geführt werden. Als Geschäftsführer hat die HGK die bisherigen Manager Steffen Bauer und Walter Steinig übernommen. „Dieser Schritt bedeutet Sicherheit für die Planungen vieler unserer Kunden und ihre Produktionsbetriebe im Raum Köln und entlang des Rheins“, sagt Bauer.

900 neue Mitarbeiter kommen zur HGK

Aufgrund des Kaufs bekommt die HGK mehr als 900 Mitarbeiter hinzu. Imperials Frachtaufkommen von 45 Millionen Tonnen im Geschäftsjahr 2018/19 entsprach gut einem Viertel des gesamten Transportvolumens aller Binnenschiffe in Deutschland. Der Jahresumsatz betrug rund 350 Millionen Euro, der operative Gewinn 19,5 Millionen Euro. Die Stadt rechnet damit, dass die HGK dank der Übernahme von Imperial ihren künftigen Jahresgewinn auf zehn Millionen Euro und mehr nahezu verdoppeln wird. Da es sich um ein Tochterunternehmen des Stadtwerkekonzerns handelt, würde der zusätzliche Überschuss in die städtische Haushaltskasse fließen.

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Die HGK nimmt die Integration der HGK Shipping GmbH zum Anlass, den eigenen Markenauftritt zu verändern. Das Unternehmen heißt ab sofort HGK Integrated Logistic Group und erhält ein neues Logo mit drei leuchtend rote Balken, die stellvertretend für die Verkehrsträger Schiene, Wasserstraße und Straße stehen sollen.

Das Geschäft drohte zunächst zu scheitern, weil das Landesministerium für Heimat, Kommunales, Bauen und Gleichstellung als oberste Kommunalaufsicht eingriff und den Deal stoppte. In der Landeshauptstadt gab es zunächst Bedenken, ob es zur Daseinsvorsorge eines kommunalen Unternehmens gehört, das größte Binnenschifffahrtsunternehmen Europas zu sein. Eine juristische Prüfung ergab jedoch, dass der verfolgte öffentliche Zweck plausibel sei, weshalb die HGK grünes Licht für den Imperial-Erwerb erhielt.

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