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Kölner ZooWie Elefanten beim „Medical Training“ Vertrauen zum Menschen aufbauen

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03.07.2025, Köln: Der Elefant Tarak wird trainiert. Der Kölner Zoo zeigt sein Medical Training mit Elefantenbulle „Tarak“. Das Tier wiegt 4,3 Tonnen und kann spezielle Bewegungen auf Kommando ausführen. Foto: Uwe Weiser

Elefant Tarak beim „Medical Training“ im Kölner Zoo 

Im Kölner Zoo wird intensiv „Medical Training“ mit Elefanten betrieben, um Vertrauen und tiermedizinische Akzeptanz zu fördern.

Ein tiefes Brummen entfährt dem 19 Jahre alten Bullen „Tarak“, als er sich erst auf die Hinterbeine kniet und danach auf den Bauch legt.  Beinahe liebevoll streckt er im Elefantengehege des Zoos der Tierpflegerin und Elefanten-Kuratorin Ingrid Wallner den Rüssel entgegen, als sie ihm mit einem gehobenen Arm das Zeichen dazu gibt. „Das eingespielte Procedere ist Ergebnis regelmäßigen und langen Trainings“, erklärt Tierärztin Sandra Marcordis am Donnerstag bei einem Besuch der Elefanten.

Zoo Köln: Training mit Elefanten für den Krankheitsfall

„Medical Training“ heißt das Programm im Fachjargon und soll auf spielerische Art Vertrauen zwischen Mensch und Tier gedeihen lassen sowie die Gewöhnung aneinander vertiefen. „Ohne diese Routine wäre es im Fall von Krankheit oder wenn ein Elefant den Zoo Köln verlassen muss, nahezu unmöglich, die nötigen Schritte einzuleiten und umzusetzen“, sagt Marcordis. Die 39-Jährige betreut auch viele weitere Tiere im Kölner Zoo an der Riehler Straße.

03.07.2025, Köln: Der Elefant Tarak wird trainiert. Der Kölner Zoo zeigt sein Medical Training mit Elefantenbulle „Tarak“. Das Tier wiegt 4,3 Tonnen und kann spezielle Bewegungen auf Kommando ausführen. Foto: Uwe Weiser

Tarak scheint Gefallen am Training zu haben.

Doch der Umgang mit den „grauen Riesen“ stellt für sie auch nach mehr als fünf Jahren vor Ort noch immer „etwas ganz Besonderes“ dar, versichert sie. Sie muss in der Herde um Tarak akzeptiert werden, denn die spielerischen Abläufe sind Voraussetzung, um etwa einem Tier Blut abzunehmen, es eingehender zu begutachten oder auch zu betäuben. „Ein Fehler kann hier schnell die Arbeit von Wochen zunichtemachen“, weiß die Tierärztin.

Tarak hat sich indes einmal um die eigene Achse gedreht, zeigt seine riesigen Füße und das Hinterteil, dann öffnet er das Maul und pustet Kochsalzlösung durch den Rüssel, um diesen zu reinigen. Zwischendurch bringt Wallner ihr Lob zum Ausdruck und wirft dem Leitbullen immer wieder mal „Kekse“ in Form eines gepressten Karottenmixes zu. „Alles geschieht freiwillig und weil die Elefanten sehr intelligent sind, freuen sie sich über die Abwechslung, sie brauchen die Beschäftigung sogar für ihr Wohlbefinden“, betont Sandra Marcordis. 

Täglich findet um 15.15 Uhr das öffentliche Training mit dem Asiatischen Elefanten statt, für dessen Begleitung in rund fünf Metern Entfernung sich Interessierte am Treffpunkt im hinteren Bereich der Elefantenanlage einfinden können. Während ein Tierpfleger Tarak trainiert, kommentiert ein Kollege das Geschehen und beantwortet außerdem Fragen. Weitere Informationen gibt es auch im Internet: www.koelnerzoo.de