Grundschulkinder lernen bei einem Projekttag in besonderer Umgebung viel Spannendes über Müllvermeidung und Recycling
Neuer WorkshopWahner Schlosshof wird zur Umweltschule

Die Kinder begutachten Müll-Fundstücken aus dem Schlosspark und sollen so lernen, welchen Schaden liegen gebliebener Abfall der Umwelt zufügt.
Copyright: Beatrix Lampe
Im Park des Wahner Schlosses findet sich allerlei, das da nicht hingehört. Das erfährt Heiko Bleike, Hausmeister auf dem Anwesen, täglich bei seiner Arbeit. Passanten werfen Fast-Food-Verpackungen, Zigarettenkippen, Flaschen, Getränkedosen und allerlei mehr über den Zaun. Und wenn man beispielsweise bei Bauarbeiten etwas tiefer buddelt, kommen noch andere Dinge zutage. Etwas, das wie ein alter Nachttopf aussieht, eine vergammelte Schallplatte und ein altmodischer Schuh gehörten zu den nicht alltäglichen Fundstücken, die Bleike bei einem Umwelttag für Kinder im Schlosshof präsentieren konnte.
Die jungen Mitglieder des Schülerparlamentes der Grundschule Hohe Straße aus Ensen-Westhoven waren die ersten Gäste eines neu angebotenen Workshops mit dem Schwerpunkt Müllvermeidung und Recycling. Auf spielerische Weise machte Bleike die Kinder dabei mit diversen Aspekten der Müllvermeidung bekannt. So schauderten die Mädchen und Jungen bei einem Experiment mit Zigarettenkippen, über die Bleike Wasser laufen ließ und deren Inhaltsstoffe im Nu eine große Menge Trinkwasser in eine stinkende gelbe Brühe verwandelten. Welch großen Schaden jeglicher Abfall auf dem Boden anrichtet, wurde den Kindern eindrucksvoll vor Augen geführt.
Bau einer Kugelbahn aus Kartons und Müllresten
Unterstützt von den Lehrerinnen Lena Solbach und Susanne Eberl, Christoph Klocke von der von Eltz’schen Verwaltung, Anne Strecke vom Klimatreff Porz sowie Peter Lemaire lösten die Kinder umweltbezogene Aufgaben, ehe es an die Hauptattraktion ging: den Aufbau einer gewaltig großen Murmelbahn. Außer wiederverwendbaren Materialien wie Papphülsen von Küchenrollen, Kartons sowie mit Müllresten gefüllten Plastikkugeln hatte Bleike Verbindungsstücke aus dem 3-D-Drucker zur Verfügung, die von der Schlosseigentümerfamilie von Eltz-Rübenach über einen Druckerbetrieb aus Refrath besorgt worden waren.
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Im Hof des Wahner Schlosses bauen Kinder aus Haushalts-Materialien und Verbindungselementen aus dem 3D-Drucker eine große Murmelbahn.
Copyright: Beatrix Lampe
Beim Aufbau der Murmelbahn klappte keineswegs alles wie am Schnürchen, was die Kinder jedoch zu umso größerer Kreativität und einer bemerkenswerten Teamarbeit anspornte. Am Ende rollten die kleinen Müll-Murmeln und die Mädchen und Jungen durften bei einem magischen Auftritt noch einmal staunen. Theaterwissenschaftler und Hobbyzauberer Gerald Köhler von der Universität zu Köln, die als Mieterin das Schloss für die Theaterwissenschaftliche Sammlung nutzt und den Besuch der Kinder erst ermöglicht hat, zeigte verblüffende Tricks.
Die Lehrerinnen freuten sich über den Erfolg des Lernens außerhalb der Schule und sind zuversichtlich, dass die jungen Schülerparlaments-Mitglieder ihr frisch erworbenes Wissen an die jeweiligen Klassen weitergeben. Ähnlich spannende und lehrreiche Tage können weitere Kita- und Grundschulkinder künftig in der besonderen Umgebung des Wahner Schlosses erleben. Das machen die Unterstützung der Universität und etliche für den Umweltschutz engagierte Helfer möglich.
Kontakt: porzpacktan@web.de