Razzia nach G20-ProtestenPolizei durchsucht Wohnung in Köln-Bickendorf

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Razzia G20 Göttingen dpa

Die Polizei hat bundesweit Razzien gegen die links-politische Szene durchgeführt. Wie hier etwa in Göttingen durchsuchten die Beamten Wohnungen und Häuser.

Köln – Auch Köln war am frühen Morgen Teil der Razzia gegen die linke Szene. „Ein Objekt wurde hier durchsucht“, sagte ein Ermittler. Nach Informationen des „Kölner Stadt-Anzeiger“ handelt es sich um eine Wohnung in Bickendorf, mitten in einem beschaulichen Wohngebiet nahe der Venloer Straße.

Auf Widerstand stießen die Fahnder nicht. Angeblich haben sie elektronische Geräte sichergestellt. Festnahmen gab es in Köln nicht. Insgesamt haben 50 Polizisten in NRW zehn Wohnungen durchsucht, darunter auch welche in Siegburg, Niederkassel und Sankt Augustin-Hangelar.

NRW-Polizei unterstützt Hamburger SoKo

Die NRW-Polizei unterstütze die Ermittlungen der Sonderkommission „Schwarzer Block“ vor Ort in Hamburg schon seit Juli, berichtete NRW-Innenminister Herbert Reul. Derzeit arbeiteten elf Ermittler in der Sonderkommission mit. „Die bundesweiten Durchsuchungen heute zeigen genauso wie die gemeinsamen Anstrengungen bei der Aufklärung der Ausschreitungen, dass die Sicherheitsbehörden gegen Linksextremismus entschlossen und vernetzt agieren“, sagte Reul.

Alles zum Thema Herbert Reul

G20 Plakat dpa

Während der Razzia in Göttingen halten Aktivisten ein Spruchbanner hoch.

Die Vorfälle in Hamburg bezeichnete der Minister als „einschneidend“ – für die Gesellschaft wie für die Einsatzkräfte: „Was wir alle, was vor allem aber die Polizistinnen und Polizisten, die in Hamburg im Einsatz waren, erleben mussten, das war rohe Gewalt, bar jeder politischen Rechtfertigung. Die Bilder des marodierend und brandschatzend durch Wohnviertel ziehenden Schwarzen Blocks haben sich ins kollektive Gedächtnis eingeprägt. Es ist die Aufgabe des Rechtsstaats, ganz genau aufzuklären, wie es zu den Krawallen kam – und dafür zu sorgen, dass es dazu nie wieder kommt.“

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Die Hamburger Polizei spricht davon, dass die Täter die Ausschreitungen beim G20-Gipfel „monatelang und akribisch“ geplant hätten. Einzelheiten wollte die Behörde wegen des laufenden Verfahrens nicht nennen. Ein hoher Planungsgrad sei allerdings typisch für die linksextremistische Szene, sagt Armin Pfahl-Traughber, Politikwissenschaftler und Soziologe von der Hochschule des Bundes für öffentliche Verwaltung in Brühl. (ts, rvg)

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