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Rasanter Anstieg über WeihnachtenRhein überschwemmt Kölner Uferpromenade

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Hochwasser auf dem Rhein: Am Rheinboulevard in Deutz trat der Rhein über die Absperrungen.

Kleine Hochwasserwelle in Köln: Am Rheinboulevard in Deutz trat der Rhein über die Absperrungen.

Innerhalb von wenigen Tagen ist der Rheinpegel um knapp drei Meter gestiegen. Zum Höhepunkt am Dienstag trat der Rhein über die Promenade.

Der Rheinpegel in Köln ist über Weihnachten stark gestiegen. Am Dienstagmorgen stand das Wasser bei 5,30 Metern. Der Fluss trat teilweise über die Kölner Uferpromenade und setzte auch Treppen des Rheinboulevards unter Wasser. Die Kölner Stadt-Entwässerungsbetriebe (Steb) sprachen von einer „kleinen Hochwasserwelle“. Nun gibt es aber wohl Entwarnung: „Der Rheinwasserstand am Kölner Pegel wird sich am Dienstag kaum verändern und ab morgen leicht fallen“, sagten die Steb voraus.

An den Feiertagen war der Pegel rasant gestiegen: Am Freitagmorgen lag der Pegel noch bei 2,47 Meter, an Heiligabend waren es schon 3,62 Meter und am ersten Feiertag 4,55 Meter. Am Montag erreichte der Rheinpegel sogar 5,22 Meter mittags. Aufgrund der starken Regenfälle im Süden und Südwesten, aber auch in NRW, war der Rheinpegel schnell gestiegen.

Kölner Rheinpegel steigt an Weihnachten rasant

Auch „Elwis“, das System für Wasserstände und Vorhersagen an schifffahrtsrelevanten Pegeln der Wasserstraßen- und Schiffahrtsverwaltung des Bundes, hatte die deutliche Zunahme des Rheinpegels vorausgesagt. Einschränkungen für die Schifffahrt gibt es ab diesem Stand aber noch nicht.

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Aufgrund des starken Anstieges mussten die SteB nun über die Weihnachtstage bereits aktiv werden. Ab einem Pegel von 4,50 Metern treffen sie erste Schutzmaßnahmen, die zunächst vor allem das Kölner Kanalnetz betreffen.

Rheinpegel in Köln bleibt wohl unter wichtiger Marke

Ab 5 Metern wird der untere Bereich des Rheinboulevards gesperrt. Ab 5,50 Meter wird der Informationswert 1 erreicht. Dieser befindet sich in der Spanne von 5,50 bis 7 Metern. Dann ist der Leinpfad bereits angeflutet und muss abgesperrt werden.

Sorge, dass die Hochwassermarke 1 (ab 6,20 Meter) erreicht wird, besteht laut der bisherigen Elwis-Prognose nicht. Auch die Kölner Entwässerungsbetriebe gehen davon aus, dass der Pegel nun wieder sinkt.

Bei einem Pegel von über 6,20 Meter würden erste Einschränkungen für die Schifffahrt erforderlich. Flussabwärts dürften die Schiffe dann nicht schneller als 20 Stundenkilometer fahren, um Schäden am Ufer durch Wasserwellen zu vermeiden.

Hochwasser am Rhein: Pegelstand noch weit weg von Höchstwerten

In den vergangenen 30 Jahren erreichte der Rheinpegel mehrmals Werte von über 9 oder gar 10 Metern und damit die Hochwassermarke II (ab einem Pegel 8,30 Meter). 

Der Informationswert 3 wird bei 10,70 Meter erreicht und sieht die Auslösung des Katastrophenalarms vor. Ein derart hoher Pegelstand wurde in den vergangenen 200 Jahren und selbst bei der Hochwasserkatastrophe 1995 mit einem Pegelstand von 10,69 Metern jedoch nicht erreicht.

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