Wahl zum ParteivorsitzendenKölner CDU-Chef sieht Armin Laschet vorne

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CDU Kandidatenrunde

Friedrich Merz (v.l.n.r.), Norbert Röttgen und Armin Laschet sitzen zusammen mit Moderatorin Tanja Samrotzki in einem Online-Video-Talkformat.

Köln – Als Chef der Kölner CDU hat Bernd Petelkau bislang an einem Dutzend Bundesparteitagen teilgenommen, zuletzt in Leipzig, Hamburg und Berlin. Am kommenden Wochenende wird er im Arbeitszimmer in seinem Haus in Müngersdorf sitzen, im Live-Stream die Reden der Bewerber für den Parteivorsitz verfolgen und danach als einer von 1001 Delegierten online seine Stimme abgeben.

Für wen? „Ministerpräsident Armin Laschet ist sicherlich der Favorit“, sagte Petelkau am Mittwoch dem „Kölner Stadt-Anzeiger“. Als Begründung führte der Landtagsabgeordnete Laschets „Leistung in Nordrhein-Westfalen und in der Bekämpfung der Corona-Pandemie“ an.

Stimmabgabe per Mausklick

Noch aber habe er sich nicht endgültig festgelegt, Friedrich Merz und Norbert Röttgen seien „respektable Kandidaten“, fügte Petelkau hinzu. Seine Entscheidung wolle er, wie schon beim vorigen Wahlparteitag, nach einer kurzen Beratung aller zwölf Kölner Delegierten im Anschluss an die Reden treffen. Der Online-Stimmabgabe mittels Mausklick, für die jeder einzelne eine eigene Zugangsberechtigung erhält, müsse aus rechtlichen Gründen dann noch eine schriftliche Stimmabgabe folgen.

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Äußert sich der örtliche CDU-Chef noch mit einer gewissen Zurückhaltung, so haben andere Delegierte des Kreisverbandes ihre Entscheidung längst getroffen.

NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser kündigte an, ihren Kabinetts-Chef zu unterstützen. Zum einem, weil Laschet über Regierungserfahrung verfüge; zum anderen, weil er es verstehe, Menschen und Themen zu verbinden, Umweltschutz und Wirtschaft beispielsweise.

„Sogar ein halber Kölner“

Für den Bundestagsabgeordneten Heribert Hirte „ist Armin Laschet als überzeugter Europäer der beste Kandidat für den CDU-Vorsitz“. Der nordrhein-westfälische Unionschef kämpfe „Seite an Seite mit Jens Spahn gegen jeden Rückfall in Nationalismus, auch und gerade während der Corona-Krise, ganz im Sinne von Konrad Adenauer“. Außerdem sei Laschet „volksnah und bodenständig und als Aachener sogar ein halber Kölner“.

Die Bundestagsabgeordnete Gisela Manderla hat sich ebenfalls entschieden. Laschet sei „ein erfolgreicher Ministerpräsident“, sagte sie. „Er hat es geschafft, gemeinsam mit Jens Spahn ein überzeugendes Team zu bilden.“ Laschet könne Menschen führen. Und er habe in Düsseldorf ein kompetentes Kabinett zusammengestellt.

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Serap Güler,  NRW-Staatssekretärin des Landes für Integration und stellvertretende CDU-Vorsitzende in Köln, bekundete auf der Internetplattform Twitter ihre besondere Sympathie für Laschet.

Der ehemalige Integrationsminister „ist einer der Gründe, dass sich Menschen wie ich nicht nur der CDU, sondern diesem Land verbunden fühlen“. Sie habe Laschet, egal in welchem Amt, stets als „einen Menschen erlebt, der immer am Boden geblieben ist und auch für seine Gegner immer ein offenes Ohr hatte“.  Der Porzer CDU-Landtagsabgeordnete Forian Braun bezeichnete den Ministerpräsidenten als Realpolitiker, der Herausforderungen „im Heute“ angehe und damit die Zukunft gestalte.

Kölner CDU-Chef in häuslicher Quarantäne

Dem städtischen CDU-Vorsitzenden Petelkau dürfte der am Freitagabend beginnende Online-Wahlparteitag nicht ungelegen kommen. Wegen eines Ansteckungsfalls in seiner Familie befindet er sich noch einige Tage in häuslicher Quarantäne.

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