Weltklasse-Tennis in KölnLanxess-Arena bereitet sich auf große Turniere vor

Lesezeit 3 Minuten
In nur wenigen Stunden wurde der Innenraum der Lanxess-Arena in der Nacht von Samstag auf Sonntag tennisgerecht umgebaut.

In nur wenigen Stunden wurde der Innenraum der Lanxess-Arena in der Nacht von Samstag auf Sonntag tennisgerecht umgebaut.

  • Ab Montag wird in Deutz Tennis gespielt.
  • Bis zum 25. Oktober finden in der Arena zwei Weltklasse-ATP-Turniere statt.
  • In nur wenigen Stunden wurde der Innenraum der Arena in der Nacht von Samstag auf Sonntag tennisgerecht umgebaut.

Köln – Konfetti kann ein Teufelszeug sein. Vor allem für diejenigen, die nach einer Party sauber machen müssen – wie die Reinigungscrew der Lanxess-Arena. In der Nacht zum Sonntag fand sie einen Hallenboden vor, der von einer dicken, teilweise durchnässten Konfettischicht bedeckt war. Das gemeine Zeug musste ab Mitternacht, nachdem die Cologne Pride Show, ein fröhliches Event mit Schlagerstars und Comedy, zu Ende gegangen war, schnellstmöglich beseitigt werden. Denn ab Montag wird in Deutz Tennis gespielt – bis zum 25. Oktober finden in der Arena zwei Weltklasse-ATP-Turniere nacheinander statt, bei denen auch Deutschlands Nummer eins im Tennis, Alexander Zverev, aufschlägt.

Turbo-Staubsauger und Bläser kamen zum Einsatz, alle gaben alles, um die Halle für den großen Umbau zu präparieren. „Um vier Uhr waren wir fertig und haben übergeben“, sagt Stefan Löcher, der Geschäftsführer der Lanxess-Arena, nicht ohne Stolz. Am frühen Morgen übernahm sofort die Agentur Emotion, welche die beiden Tennisveranstaltungen in Köln ausrichtet, da sie kurzfristig zwei in der Corona-Krise freigewordene Turnierlizenzen übernommen hatte. Erst im September wurden die Verträge mit der ATP abgeschlossen.

Ein langer Sonntag

Der Sonntag war für die etwa 50 am Umbau beteiligten Mitarbeiter ein langer Tag. Bis Mitternacht mussten sie mit dem Groben fertig sein, um danach in die Feinabstimmung überzugehen. Am Montag steht bereits um 14 Uhr das erste Match auf dem Turnierplan.

Tennis ist fast neu für die Lanxess-Arena. Erst einmal fand in Deutz eine Partie statt: 1998, im Jahr der Arena-Eröffnung, duellierte sich die große Steffi Graf dort mit der Russin Anna Kurnikowa. Es war ein Showmatch in der großen Halle, das Graf in zwei Sätzen gewann.

Diesmal wird die Arena mit jenem großen Vorhang in zwei Hälften unterteilt, der auch beim Handball oder Basketball zum Einsatz kommt. Es wird somit zwei Plätze geben, einen Nebencourt auf der Nord- und den Center Court auf der Südseite. Schalldicht ist die Abtrennung zwar nicht, aber darin sehen die Ausrichter kein Problem, da nur auf dem Hauptplatz Lautsprecher für die Durchsagen der Schiedsrichter installiert wurden.

Strenges Hygienekonzept

Zuschauerplätze sind nur auf der Südseite vorgesehen, alles unter strenger Beachtung eines Hygienekonzepts – mit Abstand und Maskenpflicht auf den Plätzen. Da gleichzeitig nur 999 Menschen in der Halle weilen dürfen, verkauft die Arena etwa 800 Tickets pro Spieltag. Die Stadt hat das Konzept unter anderem deshalb genehmigt, weil die Arena in der Corona-Zeit schon viele Events mit Hygiene-Konzept ausgerichtet hat, ohne dass es zu Beanstandungen kam.

Die Mitarbeiter von Emotion wirkten trotz des Zeitdrucks zuversichtlich, am Montag die perfekte Bühne für Weltklasse-Tennis vorzufinden. „Es ist natürlich jedes Mal eine Herausforderung, aber wir machen es seit vielen Jahren“, sagt Pressesprecher Karlheinz Wieser. Unter anderem organisiert die Agentur in Berlin ein Damen-Tennis-Turnier auf einem alten Hangar des Flughafens Tempelhof.

Die zwei wichtigsten Punkte beim Tennis sind Boden und Beleuchtung. Den Untergrund verlegte eine darauf spezialisierte Firma, die Hallen weltweit auch beim Davis-Cup tennisgerecht präpariert. TV-taugliches Licht kann die Lanxess-Arena selbst produzieren, da sie über die moderne Anlage verfügt, die sie sich 2017 zur damaligen Eishockey-Weltmeisterschaft zulegte. Somit musste hier nur angepasst, aber keine zusätzliche Technik installiert werden.

Das könnte Sie auch interessieren:

„Wir alle freuen uns sehr auf die Tennis-Turniere“, sagt Löcher. Überhaupt sei es für alle Beteiligten schön, dass es wieder eine Sport-Veranstaltung in der Lanxess-Arena gebe, die bis zum Beginn der Corona-Krise im März regelmäßig große Events ausrichtete. Löcher meint: „Das haben wir alle sehr vermisst.“

KStA abonnieren