Der scheidende Intendant und seine Nachfolgerin Ewa Bogusz-Moore stellen die Spielzeit 2025/26 der Philharmonie vor.
Kölner PhilharmonieLouwrens Langevoort stellt seine letzte Spielzeit vor

18122024 Louwrens Langevoort
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Auf den Tag genau vor 20 Jahren präsentierte der damals ein Jahr amtierende Intendant der Kölner Philharmonie Louwrens Langevoort die kommende Spielzeit 2005/06. Nun stellte er im Konzertsaal vor Presse und zahlreich erschienenem Publikum mit der Saison 25/26 zum letzten Mal eine von ihm geplante Spielzeit vor. Zu Seite hatte er Ewa Bogusz-Moore. Die studierte Cellistin, Orchester- und Festivalmanagerin übernimmt die Intendanz und Geschäftsführung der KölnMusik am 1. August.
Langevoort legte den Fokus auf drei große Porträts. Das Concertgebouworkest kennt er seit seiner Jugend in Amsterdam. In der Vergangenheit war das Spitzenorchester fast jedes Jahr in Köln zu Gast. Nun wird es gleich mehrere Konzerte geben. Unter Leitung von Andris Nelsons spielt es Mahlers 4. Symphonie, die das Orchester schon 1927 bei seinem allerersten Auftritt in Köln aufführte. Ferner gibt es Bruckners 8. Symphonie unter Leitung des jungen finnischen Dirigenten Klaus Mäkelä und kleinere Formationen des Orchesters mit Kammermusikkonzerten.
Das Concertgebouworkest Orchester kennt Langevoort seit seiner Jugend in Amsterdam
Zweite Porträtkünstlerin ist Elisabeth Leonskaja. Die russische Pianistin trat im April 1987 erstmals in der damals noch ganz neuen Philharmonie auf. Seitdem gab sie hier 39 Konzerte. Nun kommen drei weitere hinzu. Am 23. September tritt sie mit Beethovens drei letzten Klaviersonaten auf. Als Solistin spielt sie Mozarts Klavierkonzert Es-Dur KV 27 mit dem Kammerorchester des Concertgebouw und das Klavierquintett von Dimitri Schostakowitsch mit dem Jerusalem Quartet, das auch dessen sämtliche 15 Streichquartette zu Teilen in Köln und in Bonn aufführen wird.
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Dritter Porträtkünstler ist Lahav Shani. Der Chefdirigent des Rotterdams Philharmonic Orkest leitet die Formation mit der 2. Symphonie von Brahms und Schumanns Klavierkonzert mit Martha Argerich. Zudem kommt er als Chefdirigent des Israel Philharmonic Orchestra nach Köln, mit Beethovens 5. Klavierkonzert und Tschaikowskys 5. Symphonie. Und als designierter Chefdirigent der Münchner Philharmoniker dirigiert Shani am 1. Februar Debussys „L´après-midi“ und Schönbergs spätromantische Sinfonische Dichtung „Pelléas und Melisande“. Zudem wird er Mozarts letztes Klavierkonzert KV 595 selbst spielen und dirigieren.
Die Präsentation veranschaulichten zwei Auftritte von „Rising Stars“, namentlich der Cellistin Valerie Fritz und des Trompeters Simon Hefele, beide gleichermaßen herausragende Talente. Die European Concert Hall Organisation (ECHO) schickt seit 30 Jahren exzellente junge Musikerinnen und Musiker auf Tournee durch führende Spielstätten in Europa. In der Vergangenheit waren dies die Geigerin Janine Jansen, der Pianist Igor Levit oder das Quartet Casals und viele mehr, die inzwischen längst Weltstars sind.
Alle Konzerte der Spielzeit 2025/26 sind ab sofort buchbar, ebenso die insgesamt 20 Abonnement-Reihen der Philharmonie. Ewa Bogusz-Moore kündigte an, neue Formate zu entwickeln, um die darstellenden Künste stärker zu verbinden. Und weil sich Welt und Menschen verändern, erklärte die neue Intendantin, gerade in Köln sei es eine Verpflichtung der Philharmonie, auch zeitgenössische Musik zu präsentieren. Nachdem das Festival Acht Brücken durch die Stadt nicht mehr gefördert wird, will Bogusz-Moore mit den bisherigen und weiteren Partnern und Förderern ein neues Festival entwickeln. Man darf gespannt sein.