Niedersachsen-Wahl„Tagesschau“-Moderator nach parteiischer Äußerung in der Kritik

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ARD-Moderator Andreas Cichowicz steht nach seinen Aussagen am Wahlabend in der Kritik. (Archivbild)

Die SPD hat die Landtagswahl in Niedersachsen gewonnen, wie genau die Regierungskoalition aussehen wird, ist derweil einen Tag nach der Wahl noch ungewiss. Bei ARD-Moderator Andreas Cichowicz steht ein Bündnis der beiden stärksten Parteien wohl nicht auf der Wunschliste.

Der Fernsehmoderator ergriff im Gespräch mit den Spitzenkandidaten offenbar Partei für Rot-Grün – und erntet dafür Kritik im Netz.

„Tagesschau“: Andreas Cichowicz sorgt mit Aussage für Verwunderung

In der Sonntagabendausgabe der „Tagesschau“ hatte die ARD den amtierenden und kommenden Ministerpräsidenten Stephan Weil (SPD) und die Grüne-Spitzenkandidatin Julia Willie Hamburg im Studio zu Gast.

ARD-Moderator Andreas Cichowicz, der die Spitzenkandidaten interviewte, äußerte im Rahmen des Gespräches eine Aussage, für die er sich nun Kritik im Netz gefallen lassen muss. Mit Blick auf die Koalitionsbildung in Niedersachsen sagte er zu Weil und Hamburg: „Dann hoffen wir mal, dass es in Niedersachsen nicht zu einer Groko kommt am Ende.“ Der offensichtlich parteiische Kommentar kam bei vielen Zuschauerinnen und Zuschauern nicht gut an.

Nach Wahl in Niedersachsen: Kritik an Andreas Cichowicz und ARD

„Neutralität – Fehlanzeige!“, kommentierte ein Nutzer auf Twitter. Andere User nutzten den Vorfall, um ihre grundsätzliche Ablehnung gegen die öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalten zum Ausdruck zu bringen.

Für Verwunderung sorgte der Auftritt von Andreas Cichowicz wenig überraschend vor allem bei der CDU. „In der Tagesschau äußert ARD-Moderator Andreas Cichowicz wortwörtlich seine Hoffnung, dass es in Niedersachen nicht zur GroKo kommt“, tweetete Matthias Hauer am späten Sonntagabend.

Der CDU-Politiker, der auch im Bundestag sitzt, kritisiert zudem die aus seiner Sicht unkritische Gesprächsführung mit den Gästen.

Andreas Cichowicz zu Grünen-Politikerin: „Jetzt sind sie in der Regierung“

Sarkastisch äußerte sich auch Jonas Becker von der Jungen Union. „Da ist er wieder, unser neutraler ÖRR. Dafür zahle ich doch gerne die ‚Demomratieabgabe‘...“, so Becker.

Der Aussage des Moderators ging eine Frage an Julia Willie Hamburg voraus, in der er wissen wollte, wie die Grünen die Energie sichern wollten. In der Opposition sei es relativ einfach gewesen, Nein zu AKW, Fracking und Gasbohrungen zu sagen. „Jetzt sind sie in der Regierung“, so Cichowicz zu der Grünen-Politikerin.

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Die Grüne entgegnete, dass ihre Partei das Problem bereits auf Bundesebene ernst nehme und der Atomausstieg in Niedersachsen besiegelt sei. Daraufhin reagierte Cichowicz mit der Äußerung, für die er nun in der Kritik steht.

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