NiedrigwasserOstsee-Pegel sinkt am Mittwoch deutlich – Strandabschnitte freigelegt

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Ein Spaziergänger geht am Strand in Warnemünde bei Rostock ins Wasser. Im Hintergrund sind kleinere Wellen in der Ostsee zu sehen. (Symbolbild)

An mehreren Ostseestränden wurde am Mittwoch Niedrigwasser gemessen. Der Pegel lag teilweise 50 Zentimeter unter Null, große Strandabschnitte wurden freigelegt. (Symbolbild)

Der Pegel der Ostsee ist am Mittwochmorgen in wenigen Stunden plötzlich zurückgegangen.

Der Pegel der Ostsee ist an deutschen Stränden nach einer stürmischen Gewitterfront am Mittwochmorgen plötzlich deutlich zurückgegangen. Laut einer offiziellen Messstelle des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) sank der Pegel innerhalb eines halben Tages um fast einen halben Meter. Er lag am Mittwochmorgen mehr als 50 Zentimeter unter Null.

Durch den in der Ostsee herrschenden Tidenhub mit Ebbe und Flut schwankt der Pegel häufig, ein so starker Rückgang ist allerdings ungewöhnlich. An der Nordsee ist der Effekt deutlich stärker. Am Mittwochmorgen teilten Anwohner Bilder von stark zurückgegangenem Wasser an der deutschen Ostseeküste in den sozialen Medien. In der Nacht waren starke Sturmböen über die Küstenabschnitte hinweggefegt.

Ostsee: Pegelstand sinkt in wenigen Stunden drastisch – Sturmböen wüten an deutscher Küste

Mehrere Wetterstationen zeichneten Windgeschwindigkeiten der Stärke 7 bis 8 auf der Beaufort-Skala auf, die Böen erreichten Geschwindigkeiten von bis zu 70 km/h. Wenige Kilometer weiter westlich wurden in Kiel am Dienstagabend sogar 107 km/h gemessen. Dadurch, dass der Wind vor allem aus süd- und südwestlicher Richtung kam, wurde das Wasser von der Küste weggetrieben.

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Laut ersten Prognosemodellen des BSH soll der Pegel der Ostsee sich in den kommenden Stunden wieder normalisieren, in der Nacht zu Donnerstag soll er wieder über den Nullwert steigen. Am Freitag werden sogar 40 Zentimeter über Null erwartet. Das herausgetriebene Wasser kehrt langsam wieder in die Küstenabschnitte zurück, die am Mittwoch freigelegt waren.

Ostsee: Behörden erwarten starke Pegelschwankungen – Unwetterfront in NRW

Freigelegte Strände wurden unter anderem in Dierhagen und auch an der polnischen Ostseeküste in Mielno entdeckt. Das Wasser kam auch bei Hochwasser nicht nah an die Küstenabschnitte heran. Das BSH erwartet noch bis Mittwochabend teils starke Schwankungen um 30 Zentimeter an der deutschen Ostseeküste.

Am Mittwoch hatte es in mehreren Teilen Deutschlands Warnungen vor Sturm- und teilweise Orkanböen gegeben. In Nordrhein-Westfalen wurden örtlich mehr als 60 km/h gemessen. Erst am Montag war eine Unwetterfront von Westen auch über die Köln und die Region gezogen und hatte eine Warnung des Deutschen Wetterdiensts (DWD) ausgelöst. (ssh)

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