Im Rahmen der lit.Cologne äußerte sich der mittlerweile auch als Buchautor tätige Ex-Tennis-Star gegenüber Michael Dietz vom WDR.
„Habe großen Respekt“Boris Becker äußert sich in WDR-Interview zur Stadtbild-Debatte

Boris Becker beim lit.Cologne Spezial im Theater am Tanzbrunnen auf der Bühne. Im Vorfeld der Veranstaltung wurde er vom WDR interviewt.
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Der frühere Tennisstar und heutige Buchautor Boris Becker hat im Rahmen der lit.Cologne Spezial am Dienstagabend offen über sein Leben und seine Zeit im Gefängnis gesprochen. Im ausverkauften Theater am Tanzbrunnen stellte der 57-Jährige seine neue Autobiografie „Inside: Gewinnen – Verlieren – Neu beginnen“ vor, in der er seine 231 Tage Haft in Großbritannien aufarbeitet, die nach seiner Verurteilung wegen Insolvenzvergehen im April 2022 begannen.
Boris Becker äußert sich im WDR-Interview zur Stadtbild-Debatte
Begrüßt wurde Becker von Moderator Riccardo Basile vor einem Publikum, das ihn mit Standing Ovations empfing. Die positive Stimmung war ein deutlicher Gegensatz zu manch dunkler Phase, die Becker im Verlauf des Abends schilderte.
Bereits im Vorfeld seiner Lesung gab Becker dem WDR ein Interview, das am Mittwochabend in der „Aktuellen Stunde“ ausgestrahlt wurde. Im Gespräch mit Michael Dietz äußerte sich Becker auch vorsichtig zur aktuellen Stadtbild-Debatte.
Auf die Frage nach seiner Haltung zu den umstrittenen Äußerungen des CDU-Chefs Friedrich Merz sagte er: „Ich will mich nicht zu sehr politisch in eine Ecke drängen lassen. Ich habe großen Respekt vor dem Job des Bundeskanzlers. Jedes Wort wird auf die Goldwaage gelegt“, so der 57-Jährige.
„Friedrich Merz macht einen guten Job“
Grundsätzlich mache Friedrich Merz einen guten Job, so Becker. „Es ist aber schwer, eine Entwicklung zu verändern, die aus meiner Sicht in die falsche Richtung gegangen ist“. Er betonte, dass er die deutsche Gastfreundschaft im Hinblick auf die Geschichte seiner Mutter, die aus dem Sudetenland geflüchtet war, hoch schätzt.

Boris Becker bei seinem Auftritt auf der lit.Cologne.
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Becker sagte: „Sie wurde in Deutschland gerettet. Deswegen bin ich Deutschland immer und ewig dankbar“. Aufgrund dieser Familiengeschichte habe er einen anderen Blick auf Flüchtlinge und betonte, dass er Menschen nicht nach Hautfarbe oder Religion beurteile.
Privat lebt Becker inzwischen überwiegend in Mailand, wo der vierfache Vater mit seiner dritten Ehefrau Lilian de Carvalho Monteiro lebt und als TV-Experte sowie Berater im Tennisumfeld tätig ist. Mitte Dezember soll er gemeinsam mit Lilian das erste gemeinsames Kind willkommen heißen.