FamilienzentrenEine Grundschule für Kinder und Eltern

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Grundschüler im Unterricht

Familienzentren könnten für mehr Chancengleichheit in Grundschulen sorgen.

Die SPD kritisiert die NRW-Landesregierung, zu wenig in den Ausbau von Familienzentren zu investieren. Diese Zentren sorgten auch für Chancengleichheit in der Bildung, sagten die Politiker Kutschaty und Ott beim Besuch der Gertrudisschule in Bochum.

Die SPD-Opposition fordert Familienzentren an allen Grundschulen Nordrhein-Westfalens. Bisher gebe es diese Begegnungsstätten für Bildung und Beratung erst an rund 150 von landesweit knapp 2800 Grundschulen, kritisierte Thomas Kutschaty in Bochum. Dort besuchte der Vorsitzende der SPD-Landtagsfraktion gemeinsam mit dem Bildungsexperten der Partei, Jochen Ott, das Familiengrundschulzentrum der Gertrudisschule.

Der Schuldezernent der Stadt Bochum, Dietmar Dieckmann, bezifferte die Kosten für den Umbau einer Grundschule zum Familienzentrum auf 70.000 Euro. Ziel solcher Zentren sei es nach den Worten der Leiterin der Gertrudisschule, Tanja Knopp, Kinder und Eltern gemeinsam am Schulgeschehen zu beteiligen und Angebote für alle zu schaffen. Als Beispiel nannte Knopp einen Erste-Hilfe-Kurs, den Eltern sich gewünscht hatten. Auch ein gemeinsames Frühstück für alle, die dies in Anspruch nehmen wollten, gehöre dazu.

Es fehlen Räumlichkeiten

Ott sagte, Familienzentren seien ein integraler Bestandteil für die Chancengleichheit in der Bildung. Sie böten Unterstützung für die Lehrkräfte und Perspektiven für alle Kinder. Das Angebot in NRW an solchen Zentren sei eindeutig zu gering, so Kutschaty. „Hier muss die Landesregierung deutlich mehr Engagement an den Tag legen und Initiativen vor Ort stärker unterstützen.“ Bis zum Ende der Wahlperiode 2027 solle ein flächendeckendes Angebot entstehen. Es fehle vor allem auch an geeigneten Räumlichkeiten, so die SPD-Politiker.

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Solche Zentren leisteten einen wertvollen Beitrag, um Hürden abzubauen, die die Bildungsbiografie von Kindern negativ beeinflussen könnten, sagte Kutschaty. Sie vereinten Förder-, Informations- und Hilfsangebote für Familien an einem Ort. „Eltern müssen hier nur noch durch eine einzige Tür gehen, wenn sie Hilfen für ihre Kinder brauchen.“ Gleichzeitig würden Lehrkräfte entlastet, weil multiprofessionelle Teams sozialpädagogische Fragen auffangen könnten.


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