Kommentar zur Corona-LageFreiheit wird es nur mit einer Impfung geben

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Impfzentrum (Symbolbild)

Es ist Zeit, dass die vernünftige Mehrheit der Bevölkerung den Spieß einmal herumdreht: In der Pandemiebekämpfung kommt ein großer Teil der Menschen zu kurz, die sich bis heute gewissenhaft an Vorsichtsmaßnahmen halten und den geltenden Impfempfehlungen folgen. Die Rechte und Bedürfnisse jener Menschen werden missachtet, die kopfschüttelnd „Querdenker“-Demos am Bildschirm verfolgen und deren Solidarität als selbstverständlich erachtet wird, wenn die Ungeimpften und die Maskenverweigerer auf Intensivstationen behandelt werden.

So wird Deutschland die Pandemie nicht besiegen können. Die Gesellschaft braucht im Kampf gegen Corona mehr Konsequenz. Solidarität ist keine Einbahnstraße. Und eine Pandemie ist keine Privatsache. Nur wenn diese beiden Binsenweisheiten endlich in praktische Politik umgesetzt werden, gibt es eine Chance, dass die Virusvariante aus Südafrika nicht mit voller Wucht in unsere vierte Welle kracht.

Forderung nach nachträglicher Quarantäne

Warum also können die in den vergangenen Tagen aus Südafrika per Flugzeug eingereisten Menschen nicht nachträglich eine Quarantäneanordnung bekommen? Das muss in einer Phase der Pandemie möglich sein, in der eine neue Virusvariante auf ohnehin überlaufene Intensivstationen trifft. Eine solche Maßnahme wäre kurzfristig notwendig. Perspektivisch weist nur die Impfung den Weg aus der Pandemie.

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Sie schützt den einzelnen Menschen vor Erkrankung und sie schützt die Menschheit vor immer neuen Varianten, für die im schlimmsten Fall neue Impfstoffe gefunden werden müssen. Nicht nur Impfskeptiker, Corona-Leugner und Maskenverweigerer haben ein Recht auf Freiheit. Der Rest der Gesellschaft hat es auch. Die Freiheit für alle wird es aber nur wieder geben, wenn sich die Minderheit endlich der Lage angemessen verhält und sich impfen lässt.

Schneller Nachfolger für Spahn

Es ist auch Zeit, dass der designierte Kanzler Olaf Scholz mehr zur Corona-Lage sagt, als die Einrichtung eines neuen Krisenstabs anzukündigen. Hilfreich wäre es, wenn die SPD rasch den Politiker oder die Politikerin vorstellt, der oder die im Gesundheitsministerium Spahn nachfolgen soll. In einer solchen pandemischen Notlage – auch wenn sich die Ampelkoalitionäre weigern, sie als solche zu benennen – muss eine neu gewählte politische Mehrheit Verantwortung zeigen.

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So bitter es ist: Ohne Notbremse kann die vierte Welle nicht gebrochen und die neue Südafrika-Variante nicht ausgebremst werden. Wenn nun auch Geimpfte erneut Lockdownmaßnahmen ertragen müssen, muss es gegenüber Impf- und Maskenverweigerern mehr Konsequenzen geben. Ein erster Schritt in Richtung Impfpflicht sollte mit einer 2-G-Regelung für das gesamte öffentliche Leben gegangen werden, auch in öffentlichen Verkehrsmitteln, auch in Geschäften außer in Supermärkten, Drogerien und Apotheken.

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