Selenskyj-Rede vor EU-Parlament„Kämpfen, um gleichwertige Mitglieder Europas zu sein“

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Wolodymyr Selenskyj spricht per Videoschalte vor dem EU-Parlament.

Straßburg/Köln – Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat mit einem emotionalen Appell an das Europaparlament erneut die Aufnahme der Ukraine in die Europäische Union gefordert. „Wir kämpfen auch, um gleichberechtige Mitglieder Europas zu sein. Die EU wird sehr viel stärker mit uns sein und ohne sie wird die Ukraine alleine dastehen“, erklärte Selenskyj in einer Videobotschaft zur Beginn einer Sondersitzung des Parlaments.

„Wir haben bewiesen, dass wir wie sie sind. Also beweisen Sie, dass Sie auf unserer Seite stehen. Beweisen Sie, dass Sie uns nicht im Stich lassen. Beweisen Sie, dass Sie Europäer sind. Dann wird das Leben über den Tod und das Licht über die Dunkelheit siegen“, fügte Selenskyj an. 

Selenskyj: „Ich spüre, dass wir geeint sind“

Der ukrainische Präsident hatte seine Rede zuvor damit begonnen, über die „Bürger der Ukraine“ zu sprechen, „die ihr Land verteidigen. Sie sind Helden“, so Selenskyj. „Ich spüre, dass wir geeint sind. Alle Länder der EU stehen geeint da. Aber ich wusste nicht, dass dieser Preis für diese Einheit bezahlt werden musste. Es ist eine Tragödie für die Ukrainer, tausende Menschen wurden getötet“, so der ukrainische Präsident weiter.

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„Sie wissen, dass ich frei spreche und nicht vom Papier ablese. Die Phase, in der man etwas auf Papier schreibt, ist in meinem Land zu Ende. Wir lassen unser Leben für die Werte und den Wunsch, genauso frei zu sein, wie sie es sind.“ Die Mutigsten würden derzeit in der Ukraine sterben, seine Landsleute seien „unglaublich“, führte Selenskyj aus.

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„Ich möchte von ihnen folgende Worte hören: Ich möchte hören, dass die ukrainische Wahl Europas eine gegenseitige ist“, unterstrich Selenskyj seine Forderung für eine Aufnahme in die Europäische Union.

Selenskyj: „Das ist der Preis, den wir für die Freiheit zahlen müssen“

Auch auf die aktuellen Geschehnisse in der Ukraine nahm Selenskyj Bezug. „Zwei Marschflugkörper haben Charkiw getroffen. Dort lebten auch immer Russen, wir waren immer freundlich zueinander", erklärte der 44-Jährige. „Wir haben dort den Freiheitsplatz, das ist der größte Platz Europas. Können Sie sich vorstellen, dass dieser Platz getroffen wurde? Das ist der Preis, den wir für die Freiheit zahlen müssen.“

Die Abgeordneten des EU-Parlaments würdigten Selenskyjs Rede mit großem Applaus und stehenden Ovationen. (das)

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