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Trotz Trumps UltimatumRussland intensiviert Angriffe auf Ukraine – Lage spitzt sich weiter zu

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ARCHIV - 14.03.2025, ---: Die Kombo aus Archivbildern zeigt US-Präsident Donald Trump (l) im Oval Office des Weißen Hauses am 07.03.2025 und den russischen Präsidenten Wladimir Putin während eines Technologieforums in Moskau am 21.02.2025. (zu dpa: «Russland unbeeindruckt von Trumps Drohungen») Foto: Pavel Bednyakov/AP/Pool via AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Die Kombo aus Archivbildern zeigt US-Präsident Donald Trump (l.) und den russischen Präsidenten Wladimir Putin. 

Russland bombardiert weiter, Trumps Ultimatum zeigt kaum Wirkung. Die Lage in der Ukraine spitzt sich politisch und humanitär zu.

Während US-Präsident Donald Trump öffentlich Druck auf den Kremlchef Wladimir Putin ausübt, setzt Russland seine Angriffe auf ukrainische Städte unvermindert fort. Die Auswirkungen für die Bevölkerung sind dramatisch – und ein baldiges Ende des Kriegs scheint trotz diplomatischer Töne in weiter Ferne.

In der ostukrainischen Region Charkiw starben bei nächtlichen Angriffen mindestens zwei Zivilisten. Auch in der Millionenstadt selbst wurden Menschen durch russische Drohnenangriffe verletzt. Besonders schwer getroffen wurde die südostukrainische Industriestadt Krywyj Rih – die Heimatstadt von Präsident Wolodymyr Selenskyj. Nach Einschlägen durch Drohnen und Raketen fiel dort in weiten Teilen der Strom aus, die Wasserversorgung läuft notdürftig über Generatoren.

Trump will keine Langstreckenraketen an die Ukraine liefern

Trotz dieser Eskalation machte Trump am Dienstag erneut deutlich: Langstreckenraketen werde es für die Ukraine nicht geben. Auf die Frage, ob Kiew russische Städte wie Moskau oder St. Petersburg ins Visier nehmen sollte, reagierte der Republikaner ablehnend: „Nein, er sollte nicht auf Moskau zielen.“

HANDOUT - 12.03.2025, Ukraine, Krywyj Rih: Auf diesem vom ukrainischen Katastrophenschutz zur Verfügung gestellten Foto sind ein verbranntes Auto und beschädigte Wohnhäuser zu sehen, nachdem eine russische Rakete eingeschlagen ist. (Archivbild) (zu dpa: «Stromausfälle nach russischem Luftangriff auf Krywyj Rih») Foto: Uncredited/Ukrainian Emergency Service/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Auf diesem vom ukrainischen Katastrophenschutz zur Verfügung gestellten Foto sind ein verbranntes Auto und beschädigte Wohnhäuser zu sehen, nachdem eine russische Rakete eingeschlagen ist. (Archivbild)

Damit widerspricht Trump Berichten der Financial Times, wonach er Selenskyj bei einem Telefonat zu Angriffen tief im russischen Hinterland ermutigt haben soll. Laut seinem Team habe der Präsident lediglich eine Frage gestellt, nicht aber zu solchen Maßnahmen aufgerufen.

Moskau zeigt sich unbeeindruckt von Trumps Ultimatum

Zudem hatte Trump dem russischen Präsidenten ein Ultimatum gestellt: Sollte binnen 50 Tagen keine Einigung zur Beendigung des Krieges erzielt werden, will Washington Strafzölle gegen Russlands Handelspartner verhängen. Doch Moskau zeigte sich unbeeindruckt – und kritisierte die US-Drohungen als kontraproduktiv für mögliche Friedensverhandlungen.

Auch innenpolitisch steht die Ukraine vor einem Umbruch: Ministerpräsident Denys Schmyhal hat seinen Rücktritt eingereicht. Präsident Selenskyj beauftragte die bisherige Vizeregierungschefin Julia Swyrydowa mit der Bildung eines neuen Kabinetts. Die Minister sollen bereits am Donnerstag vom Parlament bestätigt werden.

Aus Sumy müssten mehr als 40.000 Menschen evakuiert werden

Unterdessen verschärft sich die humanitäre Lage vor allem im Nordosten des Landes. In der Region Sumy, nahe der russischen Grenze, müssen laut der Organisation „Help“ mehr als 40.000 Menschen evakuiert werden. Aufnahmeorte im Westen der Ukraine sind jedoch überfüllt, Notunterkünfte überlastet – es fehlt an Lebensmitteln, Betten und Hygieneprodukten.

Und während sich US-Sondergesandter Keith Kellogg in Kiew ein Bild von der Lage verschafft und von einem „America First“-Modell für die Ukraine spricht, bleibt der Druck auf die ukrainische Bevölkerung hoch – militärisch, politisch und sozial. Ein Ende des Kriegs scheint auch mehr als zwei Jahre nach dem russischen Überfall nicht in Sicht. (dpa/kna)