Euskirchener WahlkrimiFast alle Kandidierende könnten über Liste in Bundestag kommen

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249 462 Bürger sind am Sonntag im Wahlkreis 92 für die Bundestagswahl wahlberechtigt.

249 462 Bürger sind am Sonntag im Wahlkreis 92 für die Bundestagswahl wahlberechtigt.

Kreis Euskirchen – „Es wird ein Wahlkrimi“, sagt Detlef Seif, Direktkandidat und Mandatsträger der CDU. Die Wähler seien in den vergangenen Jahren unberechenbarer, ein konkretes Ergebnis viel schwieriger vorhersehbar geworden. Umso wichtiger könnte da ein guter, parteiinterner Listenplatz sein, sollte man das Direktmandat im Wahlkreis 92 nicht gewinnen.

Seif steht auf Listenplatz 43. „Darüber in den Bundestag einzuziehen, ist aussichtslos“, so der Weilerswister. Doch das ist nur die halbe Wahrheit. Glaubt man der Internetseite „Mandatsrechner“ entsprechen fünf Prozent des bundesweiten Wahlergebnisses der Partei zwölf Mandaten in NRW. Nach aktuellen Umfragen liegt das derzeit prognostizierte CDU-Ergebnis bei gut 21 Prozent. Sollte das am Sonntag auch so eintreffen, würde das bedeuten, dass auch Listenplatz 46 zieht.

Entspannte Liberale im Kreis

Deutlich entspannter kann der Gemünder FDP-Kandidat Markus Herbrand am Sonntag auf die ersten Hochrechnungen warten. Herbrand belegt bei den Liberalen in NRW den zwölften Platz. Sollte die FDP also in den Bundestag einziehen, wäre Herbrand dabei. „Alles unter fünf Prozent ist dann ein Totalschaden für die gesamte Liste und Partei. Nach aktuellen Umfragewerten sind 28 Mandate für die FDP in NRW möglich“, berichtet Andy Fürste, Herbrands Büroleiter.

Der Perso oder Pass reichen

Sollten im Zuge der Flutkatastrophe könnten Wahlbenachrichtigung nicht angekommen sein. Trotzdem kann gewählt werden. Sofern Wahlberechtigte zur Bundestagswahl zum Stichtag, 15. August, im jeweilige Stadtgebiet gemeldet sind, sind sie wahlberechtigt und damit im jeweiligen Wahlbezirk ins Wählerverzeichnis eingetragen. Im Wahllokal genügt lediglich der Personalausweis oder Reisepass. (tom)

Genauso klar dürfte auch Rüdiger Lucassen (AfD) wieder im Bundestag vertreten sein. Der Bad Münstereifeler steht in der NRW-Liste der AfD auf Platz eins. AfD-intern gehe man davon aus, dass sogar Platz 18 in NRW noch reichen wird, sagt Irmhild Boßdorf, Büroleiterin von Lucassen.

Berechtigte Hoffnung bei den Sozialdemokraten

Auch die SPD-Kandidatin Dagmar Andres darf sich berechtigte Hoffnungen auf den Bundestag machen. Die 51-Jährige steht auf Listenplatz 18. Dank des Höhenflugs von SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz dürften die Sozialdemokraten bundesweit die benötigten zehn Prozent holen.

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