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Flut-KatastropheHochwasservorhersagen jetzt auch für Erft und Sieg

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Überflutete Häuser in Erftstadt-Blessem

Duisburg – Zahlreiche Messvorrichtungen für die Pegelstände in kleineren Flüssen wurden mitgerissen, als die Jahrhundertflut im Juli vergangenen Jahres für Verwüstungen auch in Nordrhein-Westfalen sorgte. 48 Menschen verloren ihr Leben, wohl auch weil die Behörden im Blindflug agierten, das Unheil nicht kommen sahen.

Aber in dem Moment, in dem die Pegelmesser verschwanden, war es vielerorts längst zu spät, selbst wenn die Zerstörung bemerkt worden wäre. Die Wassermassen waren bereits da, weil es, anders als bei großen Flüssen, keine Hochwasserprognosen gab.

Dies zukünftig ändern zu müssen, sei eine der wichtigsten Erkenntnisse aus der Katastrophe, sagte Heinrich Bottermann vom nordrhein-westfälischen Umweltministerium am Donnerstag bei der Vorstellung eines Modellprojektes in Duisburg. Zwölf kleinere NRW-Flüsse, darunter die Sieg, die Erft und die Ruhr, würden ab sofort an ein „modellbasiertes Hochwasservorhersagesystem“ angeschlossen.

Progonosen für zwölf kleinere Flüsse in NRW

„Jede gewonnene Minute kann helfen, Leben zu retten“, sagte Lottermann. In der Testphase würden die Prognosewerte, in die auch die meteorologischen Vorhersagen des Deutschen Wetterdienstes mit eingehen, lediglich an die Bezirksregierungen weitergeleitet. Später dann, nachdem noch zahlreiche weitere Flüsse in das System mit eingebunden wurden, sollen die Werte öffentlich gemacht werden und auch direkt beispielsweise an den Katastrophenschutz verschickt werden.

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„Wir benötigen verlässliche Tools, um so gut es geht vorhersagen zu können, wann und wo Hochwasser droht. Was am Rhein bereits Standard ist, soll künftig auch an kleineren Flüssen möglich werden“, so Lottermann. Auch bei den bereits integrierten Flüssen seien noch nicht alle Pegelstandanzeigen angeschlossen. Bei der Erft beispielsweise sei aber bereits die Anlage bei Bliesheim im System, bei der Sieg betreffe dies die Vorrichtungen in Eitorf, Niederschelden und Menden.