Autobahn-AusbauWie breit die A3 werden soll

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An ihrem „Dialogbus“ informierten Vertreter von Straßen NRW die A3-Ausbau-Pläne ab Opladen in Richtung Oberhausen.

An ihrem „Dialogbus“ informierten Vertreter von Straßen NRW die A3-Ausbau-Pläne ab Opladen in Richtung Oberhausen.

Leverkusen – Selbst die Gegner in den Bürgerinitiativen geben das zu: Es ist nicht immer leicht für die Beschäftigten des Landesbetriebs Straßen NRW, für die Ausbaupläne von Autobahnen zu werben, die sie vom Bund gesetzlich in Auftrag bekommen haben und die bei streng vorgegebenem Ziel vielen gesetzlichen Vorgaben zu folgen haben.

Am Donnerstag, Markttag in Opladen, stellten sie sich in die Fußgängerzone und in den Regen und standen mehrere Stunden Rede und Antwort zu den Plänen für den bevorstehenden Ausbau der A3 (Köln–Oberhausen) zwischen Opladen und dem Kreuz Hilden. Der Abschnitt soll nach den Plänen des Bundes ab 2030 ausgebaut werden – auf künftig vier Fahrstreifen plus Standstreifen je Richtung und damit auf eine Gesamtbreite von 43,5 Metern.

Für weit mehr Verkehr

Das ist die Normbreite für ein Verkehrsaufkommen von mehr als 140 000 Fahrzeugen am Tag, das die Experten für diese Zeit vorhersagen. Schon jetzt ist die A3 als europäische Transitstrecke mit 120 000 Fahrzeugen täglich eine der meistbefahrenen Strecken Deutschlands, in der Nachbarschaft noch deutlich getoppt vom A3-Abschnitt zwischen dem Kreuz Köln-Ost und Heumarer Dreieck, wo die Verkehrsbelastung mit 180 000 Fahrzeugen angegeben wird.

Dort staut es sich häufig – trotz der Breite, die bei Opladen, Langenfeld, Leichlingen, Hilden und Solingen erst noch erreicht werden soll. Andreas Früh und Tobias Wagner von Straßen NRW und ihr Team erläutern am Marktmorgen in Opladen, warum es andernorts möglich ist, den Standstreifen zeitweise als vierte Fahrspur freizugeben, hier aber nicht.

Eben wegen der hohen Verkehrsbelastung, der gesetzlich fixierten Sicherheitsvorschriften, der Festlegung des Bundesverkehrswegeplans. „Die haben auch nur ihre Vorschriften“, räumt da manch einer ein.

Initiative hält dagegen

Andere glauben an eine Verkehrswende, die sich durchsetzen werde noch ehe die Autobahn ausgebaut sei. Rainer Kalbe von der Hildener Initiative „3 reiht! Kein Ausbau der A3“ sieht es so. Er hat mit Kollegen aus Leverkusen ein Zelt in der Nachbarschaft von Straßen NRW aufgebaut und argumentiert dagegen.

Ganz in der Nähe diskutierten (v. l.) Rainer Kalbe, Reiner Bohlmeier, Gisela Kronenberg und Marlene Schenk die Gegenposition der Initiative „3 reicht!“ aus Hilden und Langenfeld.

Ganz in der Nähe diskutierten (v. l.) Rainer Kalbe, Reiner Bohlmeier, Gisela Kronenberg und Marlene Schenk die Gegenposition der Initiative „3 reicht!“ aus Hilden und Langenfeld.

Bei Tempo 120 und einer digitalen Verkehrssteuerung, wie sie bereits von der Verkehrszentrale NRW in Opladen aus für viele Autobahnabschnitte geschehe, lasse sich die Verbreiterung der A3 vermeiden, eine Standstreifennutzung gefahrenarm praktizieren. Auf der A57 im Kölner Norden funktioniere das ebenso wie auf der A3 zwischen Hilden und Mettmann. Warum also nicht hier?!

Der Opladener CDU-Vorsitzende Mathias Koch will das Thema voranbringen: „In Leverkusen haben alle auf andere problematische Stellen an A1 und A3 geschaut. Aber auch bei diesem Abschnitt wird es kritisch. Am Birkenberg wird das zum Beispiel ganz, ganz eng.“ Das Thema, das auch Leverkusen angeht, ist jetzt wohl in der Stadt angekommen.

Der Dialogbus von Straßen NRW macht am Samstag, 28. September, ab 10 Uhr ein weiteres Mal Station. Dann stehen die Planer von Straßen NRW auf dem Markt in der Fußgängerzone in Hilden Rede und Antwort zum A3-Ausbau nördlichen des Leverkusener Kreuzes.

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